Noch keine 40 und schon Millionen-CEO: Deutschlands neue Top-Manager
29.08.15 21:05 Uhr

Sie leiten die erfolgversprechensten Startups Deutschlands und sind noch keine 40 Jahre alt.
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Deutschlands Startup-Hoffnungen werden von CEOs geleitet, die ihren 40. Geburtstag noch vor sich haben.
SoundCloud, Alexander Ljung

SoundCloud gehört zu Europas bekanntesten Musikunternehmen und wurde im Jahr 2007 von Alexander Ljung und Eric Wahlforss in Berlin gegründet. Musiker und DJs können auf der Plattform ihre Musik und Remixes hochladen, Fans können diese Stücke anhören und den Künstlern und Plattenfirmen folgen. Ljung, der 34-jährige CEO von SoundCloud, studierte Marketing & Business Development an der Handelshochschule Stockholm und machte seinen Master-Abschluss im Fach Medientechnologie an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm, Schwedens größter technischen Universität. Vor der Gründung arbeitete Ljung unter anderem als Post-Production Sound Designer und in der Medienproduktion.
EyeEm, Florian Meissner

EyeEm ist eine kostenlose Foto-Sharing-App für iOS- und Android-Geräte. Im Gegensatz zu Instagram ermöglicht EyeEm den Nutzern jedoch nicht nur das Uploaden oder Teilen von Fotos, sondern diese können auch direkt über die App getaggt und verkauft werden. Im April erhielt EyeEm in einer Finanzierungsrunde 18 Millionen US-Dollar. Bereits 2014 gab es außerdem Gerüchte über ein Kaufinteresse von Yahoo. Aktueller CEO von EyeEm ist Florian Meissner. Dieser verlor 2010 in New York seine Kamera und musste daraufhin als Ersatz sein iPhone nutzen. Dabei entdeckte der die Vorteile der Netzgemeinschaft beim Teilen von Bildern und gründete daraufhin mit Lorenz Aschoff, Ramzi Rizk und Gen Sadakane in Berlin EyeEm. Vor der Gründung von EyeEm studierte Florian Meissner Betriebswirtschaft in Berlin und widmete sich der Fotografie.
Delivery Hero - Lieferheld, Niklas Östberg

Das 2011 von Niklas Östberg, Kolja Hebenstreit, Markus Fuhrmann und Lukasz Gadowski gegründete Unternehmen Delivery Hero ist ein Online-Dienst für Essensbestellungen und bereits in 34 Ländern rund um die Welt verfügbar. Nutzer können hier Essen von Restaurants bestellen und der Dienst kümmert sich um die Abwicklung der Bezahlung und Lieferung. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile weltweit rund 2000 Angestellte und hat 200.000 Restaurants im Portfolio. Vor der Gründung wäre der 34-jährige Östberg, der aktuell alleiniger CEO des Unternehmens ist, fast Skilanglaufprofi geworden. Neben dem Skisport studierte er Ingenieurwissenschaften in Stockholm und Zürich und lebt heute mit Frau und Sohn in der Schweiz.
Blacklane, Dr. Jens Wohltorf

Das Berliner Startup Blacklane bietet Chauffeur-Fahrdienstleistungen an, wobei Fahrten von Privat- und Firmenkunden im Voraus zu Festpreisen gebucht werden können. Blacklane kann damit als deutsche Antwort zu Uber gesehen werden. Das Startup erhielt bereits mehr als 22 Millionen US-Dollar (20 Millionen Euro) an Finanzierung und ist in mehr als 50 Ländern weltweit aktiv. Blacklane wurde 2011 von den Studienkollegen Dr. Jens Wohltorf und Frank Steuer in Berlin gegründet. Wohltorf leitet das Unternehmen derzeit als CEO. Er studierte in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und schrieb Forschungsarbeiten an der University of California, Berkeley und dem Massachusetts Institute of Technology. 2005 promovierte er in der Fachrichtung Telekommunikation an der TU Berlin und arbeitete danach unter anderem für die Boston Consulting Group.
6Wunderkinder, Christian Reber

Der deutsche Entwickler 6Wunderkinder steckt hinter Wunderlist, einer der bekanntesten To-do-Listen-Apps im App Store. Erst kürzlich wurde 6Wunderkinder von Microsoft für anscheinend rund 200 Millionen Dollar übernommen. Der führende Kopf hinter 6Wunderkinder ist Christian Reber. Der heute 26-jährige gründete 6Wunderkinder im Jahr 2010. Zuvor musste er für seine Agentur "Innovatics" Insolvenz anmelden. Sein Studium im Fach Computer Science hat Reber abgebrochen, jedoch daraufhin Internationales Management in Essen studiert.
Crytek, Cevat Yerli

Crytek ist Deutschlands berühmtester Spieleentwickler. Das Studio wurde 1999 gegründet und macht bis heute Spiele in genau dem Frankfurter Büro, in dem auch die Spieleserien Far Cry und Crysis ihren Anfang nahmen. CEO von Crytek ist der 1978 geborene Deutsch-Türke Cevat Yerli, der das Unternehmen gemeinsam seinen Brüdern aufbaute. Yerli entwickelte bereits in seiner Kindheit Computerspiele. Später absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaft.
Eyeo, Till Faida

Eyeo ist das Kölner Unternehmen hinter der beliebten Browsererweiterung AdBlock Plus, welche es ermöglicht, überall im Netz Werbeanzeigen zu blockieren. Eyeo zufolge wurde die Browsererweiterung bereits über 400 Millionen Mal heruntergeladen. Gegründet wurde Eyeo von Wladimir Palant und Till Faida. Letztgenannter ist der derzeitige CEO des Unternehmens. Er studierte International Business in Schweden und arbeitete danach bei mehreren Online-Marketing-Firmen in Deutschland und England.
Onefootball, Lucas von Cranach

Die mobile App Onefootball bringt Nachrichten, Umfragen, Spielstände und Gerüchte rund um Fußball an einem Ort zusammen. Dass das Interesse an einer solchen App groß ist, zeigt die Nutzerzahl. Derzeit gibt es bereits über 20 Millionen registrierte Nutzer. Der Gründer und CEO von Onefootball ist Lucas von Cranach. Nach seinem Studium an der TU Berlin und Auslandssemestern in Berkeley und London absolvierte von Cranach unter anderem Praktika bei Bertelsmann und Siemens und arbeitete danach für die Horstmann Gruppe.
Rivalfox, Oleksandr Ivanov

Das Berliner Startup Rivalfox beobachtet unter anderem Social Media, Online Werbung und Suchmaschinenoptimierung der direkten Konkurrenten, um deren Aktivität zu verstehen. Das Unternehmen, das Rivalfox nutzt, bekommt darauf Berichte über die Konkurrenzaktivitäten und kann seine eigenen Aktivitäten entsprechend anpassen. Gegründet wurde Rivalfox von Anas Salem, Claude Ritter und Oleksandr Ivanov. Ivanov ist der derzeitige CEO. Dieser hatte die Idee zu Rivalfox, nachdem er mit seinem vorherigen Startup, der Hotel-Buchungsplattform BookitNow!, die Markteinführung eines Konkurrenten verpasste. Vor der Gründung von BookitNow! studierte Ivanov Wirtschaftsinformatik in Paderborn und Göttingen.
GetYourGuide, Johannes Reck

Auf der Webseite von GetYourGuide können Touristen Aktivitäten wie Führungen und Ausflüge buchen und Eintrittskarten für Sehenswürdigkeiten erwerben. Das Unternehmen wurde 2008 von Johannes Reck in Zürich gegründet, zog dann aber seinen Hauptsitz nach Berlin um. Seit der Gründung hat GetYourGuide rund 45,5 Millionen US-Dollar (42 Millionen Euro) an Investitionen erhalten. Allein 2014 kamen 25 Millionen US-Dollar (23 Millionen Euro) hinzu, mit der die internationale Expansion finanziert werden soll. Gründer Reck leitet das Unternehmen heute als CEO. Zuvor studierte er an der ETH Zürich Biochemie.
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