Zinsaussichten & Iran-Israel-Konflikt schicken DAX zeitweise unter 17.800er-Marke
Am Dienstag verpuffte die DAX-Erholung vom Vortag und Anleger nehmen Reißaus.
Der DAX stieg mit einem marginalen Abschlag bei 18.022,17 Zählern in den Handel ein und rutschte dann deutlicher ab: Zuletzt verlor das Börsenbarometer 1,44 Prozent auf 17.766,23 Punkte. Im Tagestief ging es bis auf 17.713,50 Einheiten nach unten.
Unsicherheit dominiert globale Börsen
Die Unsicherheit an den Börsen ist laut Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, so hoch wie lange nicht mehr. Dabei sei der DAX nach wie vor im Korrekturmodus und folgt am Dienstag der US-Schwäche vom Vorabend. Die Börsen Asiens haben dies bereits getan. Wall Street und NASDAQ hatten nach dem XETRA-Schluss nochmals deutlich nach unten gedreht. Der marktbreite S&P 500 war auf den tiefsten Stand seit fast zwei Monaten gesackt.
Am Montag noch hatte der DAX auf seinem Erholungspfad zeitweise die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend übersprungen und war in Richtung 18.200 Punkte geklettert. Im Verlauf gab er aber einen Großteil seiner Gewinne letztlich wieder ab.
Das Rekordhoch des Leitindex liegt damit weiter bei 18.567,16 Zählern, während der höchste Schlussstand aller Zeiten bei 18.492,49 Punkten markiert wurde.
Kommt die Zinswende - oder nicht?
Ein Börsianer erklärte dies vor allem mit neuer Unsicherheit über die erwartete Zinswende. Angesichts starker US-Wirtschaftsdaten wie dem Arbeitsmarktbericht oder den Einzelhandelsumsätzen sowie der hartnäckigen Inflation stellen sich vermehrt Anleger die Frage, ob es in diesem Jahr überhaupt eine Zinssenkung in der weltgrößten Volkswirtschaft geben wird. Nun hat auch noch Notenbank-Vertreterin Mary Daly betont, dass die Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Zudem schwebt über dem Markt die dunkle Wolke der Nahost-Eskalation vom Wochenende.
ZEW-Index im April stärker als zuvor prognostiziert
Die Stimmung von Finanzanalysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen hat sich im April stärker aufgehellt als erwartet. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen erhöhte sich auf 42,9 Punkte von 31,7 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 35,0 Punkte gerechnet.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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