Zinsangst hat Börse Frankfurt wieder im Griff: DAX geht sichtlich schwach ins Wochenende
Am deutschen Aktienmarkt ging es am Freitag abwärts.
Der DAX begann mit einem Abschlag und baute diesen im Verlauf weiter aus. Letztendlich gab der deutsche Leitindex 0,77 Prozent auf 15.234,39 Punkte nach.
Powell-Aussagen belasteten
Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatten am Vorabend bereits die US-Börsen belastet. Die Federal Reserve (Fed) ist nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Powell versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte, dies zu tun. Nach den jüngsten US-Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten sowie Aussagen von Fed-Offiziellen waren die Finanzmärkte eigentlich davon ausgegangen, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist.
Nach der Powell-Rede laute am Markt nun die Devise, Risiko herauszunehmen, hieß es von der Commerzbank. Powell habe angedeutet, dass noch mehr Arbeit notwendig sein könnte, um die Inflation nach unten zu drücken.
EZB kann Zinsangst nicht dämpfen - im Gegenteil
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihrer Präsidentin Christine Lagarde zufolge zumindest "in den kommenden Quartalen" nicht mit Zinssenkungen beginnen. Lagarde sagte am Freitag auf der Global Boardroom-Konferenz der Financial Times, dass die Inflation in der Eurozone auf das 2-Prozent-Ziel sinken werde, wenn die Zinssätze "lange genug" auf ihrem aktuellen Niveau gehalten würden.
Nahost-Konflikt bleibt im Anlegerfokus
Im Fokus stand zum Wochenschluss auch der Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock reist erneut in den Nahen Osten. Im Zentrum der Gespräche stehen die Freilassung der deutschen Geiseln im Gazastreifen, die dramatische humanitäre Lage in dem palästinensischen Gebiet und die Bemühungen, einen regionalen Flächenbrand zu verhindern.
Allianz mit Zahlen
Bei den Einzelwerten standen die Zahlen von Europas größtem Versicherer Allianz an. Zur Halbjahresbilanz hatte er sich zuversichtlich gezeigt, 2023 in der oberen Hälfte der Ergebnisprognose zu landen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires / Reuters
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