Stabilisierung nach schwacher Vorwoche: DAX schließt über 18.300er-Marke
Der deutsche Aktienmarkt arbeitete sich am Montag nach seiner schwachen Vorwoche in die Gewinnzone.
Der DAX startete bei 18.163,39 Punkten um 0,06 Prozent schwächer in den ersten Handelstag der neuen Börsenwoche. Danach ging es stetig nach oben, sodass das Börsenbarometer den Tag 0,79 Prozent höher bei 18.318,97 Zählern beendete.
Die Vorgaben für den Montagshandel fielen uneinheitlich aus. Die US-Börsen zeigten sich vor dem Wochenende erholt, aus Asien kamen durchwachsene Signale. Die US-Anleger konzentrierten sich auf die Verlangsamung des Lohnwachstums - ein Frühzeichen für eine abnehmende Inflation. Hierzulande richten sich die Blicke nun langsam auf die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrem Zinsentscheid am Donnerstag.
Rekordlauf vorerst unterbrochen
Nachdem der DAX jüngst von Höchststand zu Höchststand geeilt war, wurden in der vergangenen Woche die Zinssenkungshoffnungen der Anleger durch Äußerungen von US-Notenbankern und einen überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht gedämpft. Der deutsche Leitindex büßte auf Wochensicht gut 1,7 Prozent ein und hat sich dadurch mittlerweile auch ein Stück weit von seinem Rekordhoch bei 18.567,16 Zählern entfernt, dass er am vergangenen Dienstag erreicht hatte. Den höchsten Schlussstand aller Zeiten hatte das Börsenbarometer bereits Ende März bei 18.492,49 Zählern markiert.
DAX riss in vergangener Woche Aufwärtstrendlinie
"Der Wochenschluss war für den DAX alles andere als erfreulich", schrieb Marktexperte Christoph Geyer laut dpa-AFX. So habe das Börsenbarometer eine Aufwärtstrendlinie gerissen, was allerdings nicht überbewertet werden sollte. Eine kleine Korrektur im Aufwärtstrend sei durchaus sinnvoll. Trotz eines Warnsignals sollte die aktuelle Lage also noch keine Trendwende darstellen, zumal die saisonale Phase noch nach oben zeige. Wichtig sei nun der Bereich des letzten Zwischentiefs knapp über 17.500 Punkten.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus Robomarkets, sieht die nächste kurzfristige Unterstützung im DAX bei 18.039 Punkten - der Bestmarke, bevor die Aufwärtsbewegung noch einmal an Dynamik gewann und den DAX über 18.500 Zähler führte. Etwas weiter unten, bei rund 17.200 Punkten, ist Molnar zufolge dann eine sogenannte Kurslücke offen im DAX, die oftmals geschlossen würden. Aber auch in diesem Fall wäre der Bullenmarkt noch nicht zu Ende, sondern er hätte nur mal eine gesunde Pause erlebt.
Deutsche Konjunktur im Blick
Im Fokus zu Wochenbeginn stand die deutsche Konjunktur. Bereits vor Handelsbeginn wurden Daten zur Produktion in der Bundesrepublik im Februar vorgelegt. Dabei zeigte sich, dass die deutschen Unternehmen ihre Produktion im Februar überraschend so stark gesteigert haben wie seit über einem Jahr nicht mehr. Damit "verfestigen sich die Anzeichen für eine allmähliche konjunkturelle Bodenbildung", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. Zuvor hätten schon Frühindikatoren wie die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe und Stimmungsbarometer wie das ifo-Geschäftsklima darauf hingedeutet.
Außerdem legte das Statistische Bundesamt die Daten zum deutschen Außenhandel vor. Die deutsche Wirtschaft hat ihre Ausfuhren im Februar unerwartet verringert. Die Exportunternehmen verkauften kalender- und saisonbereinigt 2,0 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Die Importe erhöhten sich gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent. Ins Jahr waren die deutschen Exporteure mit einem spürbaren Umsatzplus gestartet.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
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