Marktbericht

Schwache US-Börsen belasten Handelschluss an Frankfurter Börse: DAX letztlich mit Abgaben

11.05.23 17:35 Uhr

Schwache US-Börsen belasten Handelschluss an Frankfurter Börse: DAX letztlich mit Abgaben | finanzen.net

An einem erneut ereignisreichen Donnerstag, der auch den wohl letzten großen Höhepunkt der Berichtssaison markierte, zeigte sich der deutsche Leitindex DAX schwach.

Werte in diesem Artikel
Indizes

19.405,2 PKT 82,6 PKT 0,43%

Der DAX begann den Donnerstagshandel noch etwas höher. Lange Zeit hielt sich das Börsenbarometer nahe der Nulllinie, nach dem Start der US-Börsen geriet es jedoch in einen Abwärtstrend. Schlussendlich wurden Abschläge in Höhe von 0,39 Prozent auf 15.834,91 Zähler gemeldet.

Drohender US-Zahlungsausfall als Damoklesschwert

Europas Börsen konnten die Gewinne bis Donnerstagnachmittag nicht halten und drehten ins Minus. Wie ein Damoklesschwert hängt weiterhin der drohende Zahlungsausfall in den USA über den Märkten, sollten sich Republikaner und Demokraten in den kommenden Wochen nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen. Die Republikaner wollen eine Anhebung oder Aussetzung nur im Gegenzug für milliardenschwere Kürzungen der Staatsausgaben billigen.

Günstige US-Erzeugerpreise stützten nicht. Der Preisauftrieb verlangsamte sich im April auf Jahressicht und fiel auf Monatssicht auch einen Tick schwächer als gedacht aus. Von den Erzeugerpreisen gehe kein großer Inflationsdruck mehr aus, heißt es mit Blick auf die Jahresrate von knapp über 2 Prozent, womit die Teuerung hier nur knapp über dem Inflationsziel von 2 Prozent der Fed liegt. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind indes etwas schwächer als vorausgesagt ausgefallen. Damit untermauern beide Daten die Hoffnung auf eine Zinspause der US-Notenbank, aber auch den wirtschaftlichen Abschwung. Keinen nachhaltigen Effekt setzt derweil die Zinsentscheidung der Bank of England - diese hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent erhöht.

Bilanzsaison weiter voll in Fahrt

Auch am Donnerstag legten zahlreiche weitere deutsche Unternehmen ihre Quartalsbilanzen vor. Dabei standen erneut mehrere DAX-Konzerne, unter anderem Bayer, Merck oder auch die Telekom im Rampenlicht. Noch viel mehr Unternehmen waren es, die aus dem MDAX und SDAX ihre Berichte vorlegten.

Bayer hat nach einem schwachen Jahresauftakt zwar die Jahresziele bestätigt, rechnet aber nur noch mit einer Zielerreichung im unteren Korridor der Prognose. Merck KGaA setzten daneben der Rückgang der Corona-Erlöse und die anhaltende Schwäche im Verkauf von Flüssigkristallen für Bildschirme zum Jahresauftakt zu und führten zu einem deutlichen Gewinnrückgang. Die Deutsche Telekom meldete indes wegen des Verkaufs ihres Funkturmgeschäfts den höchsten Quartalsgewinn seit Jahren.

Redaktion finanzen.net mit Material von Dow Jones Newswires, Reuters und dpa (AFX)

Bildquellen: PhotoSTS / Shutterstock.com

Mehr zum Thema DAX 40