Marktbericht

Leichter Optimismus zum Wochenende an Frankfurter Börse: DAX endet im Plus

26.01.24 17:39 Uhr

Leichter Optimismus zum Wochenende an Frankfurter Börse: DAX endet im Plus | finanzen.net

Der deutsche Leitindex DAX ist freundlich aus dem Freitagshandel gegangen.

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Der DAX eröffnete mit einem kleinen Minus von 0,17 Prozent bei 16.879,01 Punkten und wagte sich im Verlauf leicht ins Plus vor. Das Aktienbarometer beendete die Sitzung am Freitag um 0,32 Prozent fester bei 16.961,39 Zählern.
Der Weg zu seinem Rekordhoch bleibt damit holprig. Auch schwächelnde Asien-Börsen galten als Belastung. In den USA haben hingegen starke Wirtschaftsdaten den Indizes zu neuen Allzeithochs verholfen.

Tech-Sektor liefert Gegenwind statt Aufwind

Die Stimmung wird von einer enttäuschenden Prognose des US-Chipkonzerns Intel getrübt. Somit kam vom Technologiesektor, der zur Wochenmitte noch für Auftrieb gesorgt hatte, zum Ausklang einer bislang starken Börsenwoche Gegenwind.

"Nach den jüngsten Unternehmensberichten werden sich viele jetzt fragen, ob der aktuelle Optimismus an der Wallstreet nicht doch übertrieben ist", gab Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, zu Bedenken. Lasse die Euphorie an der New Yorker Börse nach, dürfte der Sprung für den DAX über die 17.000 Punkte extrem schwierig werden.

Am Vortag hatte der Leitindex nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Verluste noch aufgeholt und leicht im Plus geschlossen. Offenbar haben die Anleger aus den Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde doch noch Hinweise auf möglicherweise schnellere Zinssenkungen in diesem Jahr herausgehört, in Abhängigkeit von Wirtschaftsdaten.

Konjunkturdaten könnten Hinweise auf US-Geldpolitik liefern

Am Freitag wurde der sogenannte PCE-Preisdeflator in den USA mit Blick auf die künftige Geldpolitik in den Vereinigten Staaten kritisch beäugt. Die Konsumausgaben und Einkommen der US-Haushalte sind demnach im Dezember weiter gestiegen. Im Monatsvergleich legten die Ausgaben um 0,7 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Die Einkommen der Haushalte erhöhten sich erwartungsgemäß um 0,3 Prozent.

Der Preisauftrieb schwächt sich tendenziell weiter ab. Die Kernkomponente des von der US-Notenbank Fed besonders beachteten Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich um 2,9 Prozent, nach 3,2 Prozent im Vormonat. Der Gesamtindex inklusive Energie und Nahrungsmittel erhöhte sich wie im Vormonat um 2,6 Prozent. Hier wurden die Markterwartungen erfüllt, die Kernrate fiel jedoch etwas niedriger aus als erwartet.

Die Fed hat sich seit Frühjahr 2022 mit kräftigen Zinserhöhungen gegen die hohe Teuerung gestemmt. Seit vergangenen Sommer hat sie ihre Leitzinsen aber nicht mehr angehoben. Für dieses Jahr werden angesichts der rückläufigen Teuerung deutliche Zinssenkungen erwartet. In der kommenden Woche trifft sich der Zentralbankrat, um über seine Linie zu beraten.

GfK-Konsumklima für Februar enttäuscht

Bereits vor Börsenstart wurde der GfK-Konsumklimaindex veröffentlicht. Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege in der Welt einen herben Rückschlag erlitten. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigten spürbare Einbußen, wie die Marktforschungsunternehmen GfK und NIM berichteten. Für Februar ermittelten die Konsumforscher einen Rückgang ihres Indikators auf minus 29,7 Punkte von revidiert minus 25,4 (zunächst: minus 25,1) im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf minus 24,5 Punkte erwartet.

"Die Verbesserung des Konsumklimas im Vormonat war offenbar nur ein kurzes Aufflackern vor Weihnachten", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet."



Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones

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