Frankfurter Börse weiter im Rückwärtsgang: DAX letztlich schwach
Der deutsche Aktienmarkt blieb nach einem schwachen Wochenstart auch am Dienstag unter Druck.
Der DAX gab zum Start in den Dienstagshandel ab und hielt sich den Tag über auf rotem Terrain. Schlussendlich verlor das Börsenbarometer 0,55 Prozent auf 16.111,32 Zähler und knüpfte damit an seine Kursabschläge vom Montag an.
Dem DAX fehlen nach den jüngsten Rekorden derzeit die Impulse für weitere Kursgewinne. Am Freitag war das deutsche Börsenbarometer im Handelsverlauf noch auf ein neues Allzeithoch bei 16.427,42 Punkten geklettert. Aufgrund des verlängerten Wochenendes in den USA, wo erst heute wieder gehandelt wird, fehlt ihm in der neuen Woche jedoch bislang der Schwung. Sorgen bereitet Marktteilnehmern auch die schleppende Erholung der chinesischen Wirtschaft.
Analysten halten Atempause für wichtig
Nach dem DAX-Höhenflug in der vergangenen Woche sei die Atempause zum Wochenauftakt notwendig und gesund gewesen, konstatierte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Jetzt muss sich aber zeigen, wohin die Reise für den DAX geht. Solange die 16 vorne steht, dürfte die Stimmung auf dem Parkett gut bleiben. Bislang denken nur wenige an Gewinnmitnahmen."
Verhalten positiv äußerten sich auch die Autoren des Helaba-Tagesausblicks. Trotz des Rücksetzers zu Wochenbeginn sei das charttechnische Bild für den DAX weiter freundlich, heißt es dort.
Blick der Anleger geht nach China
Im Fokus haben Investoren die jüngste Zinssenkung in China. Vor dem Hintergrund der schleppenden Konjunkturerholung nach dem Ende der Corona-Pandemie hat die chinesische Zentralbank erstmals seit zehn Monaten zwei wichtige Leitzinsen gesenkt.
LANXESS-Gewinnwarnung nimmt Covestro und BASF in Sippenhaft
Die Gewinnwarnung von LANXESS hat am Dienstag den europäischen Chemiesektor einmal mehr belastet. Die seit Jahresanfang verbuchten Gewinne des MDAX-Konzerns sind nun aufgezehrt. Im DAX kamen zunächst Covestro und BASF besonders unter Druck, wobei Covestro-Aktien nach Übernahmegerüchten die Richtung wechselten und weit ins Plus stiegen.
Deutsche Erzeugerpreise steigen so schwach wie seit mehr als zwei Jahren nicht
Auf Konjunkturseite wurden vorbörslich bereits die deutschen Erzeugerpreise veröffentlicht, denen eine Signalwirkung für die Entwicklung der Inflation zugeschrieben wird. Sie verzeichneten im Mai den niedrigsten Zuwachs seit Januar 2021. Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen seit vergangenem Sommer deutlich angehoben. Es werden weitere Anhebungen erwartet.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires / Reuters
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