Frankfurter Börse: DAX markiert Ölpreisen zum Trotz kurzzeitig neues Jahreshoch
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Dienstag freundlich.
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Der DAX legte zur Eröffnung um 0,37 Prozent auf 15.639,02 Punkte zu und blieb auch im Anschluss in der Gewinnzone. Bei 15.736,56 Zählern gelang es dem Börsenbarometer zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch zu markieren. An der Kurstafel blieben zuletzt noch Gewinne von 0,14 Prozent auf 15.603,47 Einheiten.
Drosselung der Ölproduktion gut verdaut
Die überraschende Drosselung der Produktion durch die Öl-Allianz OPEC+ vom Wochenende hatte der DAX am Montag mit einem nur kleinen Minus recht gut weggesteckt. An der Wall Street hatte der Dow Jones Industrial seine Erholung zum Wochenstart sogar fortgesetzt, mit dem höchsten Stand seit sechs Wochen. Auch am Dienstag ging es in Übersee zunächst mit dem US-Leitindex aufwärts, bis Gewinnmitnahmen einsetzten.
US-Notenbanker Bullard kommentiert Ölpreise gelassen
US-Notenbanker James Bullard kommentierte den Schritt der OPEC+ recht gelassen. Er mache den Job der Fed in der Inflationssenkung nicht einfacher, aber ein nachhaltiger Einfluss sei noch offen. Zudem habe er die Ölpreise ohnehin bereits höher erwartet, im recht günstigen Umfeld.
"Der Schritt der OPEC+ ist besonders wenig hilfreich für die Zentralbanken, die sich zwar Sorgen um die anhaltende Inflation machen, aber zunehmend besorgt sind, die Zinsen von ihrem derzeitigen Niveau nach oben zu treiben", sagte CMC Markets-Stratege Michael Hewson.
Konjunkturdaten im Blick
Für Beruhigung sorgten auch die etwas langsamer steigenden Erzeugerpreise im Euroraum, die auf einen nachlassenden Inflationsdruck hindeuteten. Die Hersteller in der Industrie erhöhten ihre Preise im Februar um 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit etwas weniger als erwartet. Im Januar hatte das Plus noch bei 15,1 Prozent gelegen und im Dezember sogar bei 24,5 Prozent. Zum Vormonat sanken die Produzentenpreise im Februar zugleich überraschend deutlich um 0,5 Prozent. Auch die Inflationserwartungen der Verbraucher im Euro-Raum gingen leicht zurück.
Zugleich hat die kräftige Nachfrage aus den weltgrößten Volkswirtschaften USA und China die deutschen Exporte im Februar so stark steigen lassen wie seit zehn Monaten nicht mehr. Die führenden Institute haben Insidern zufolge ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben und rechnen nicht mehr mit einem Schrumpfen der Wirtschaft.
Gewinnmitnahmen vor Ostern denkbar
Der DAX profitiere zwar von den positiven US-Vorgaben, aber die gute Stimmung der Wall Street komme hierzulande nur in begrenztem Umfang an, erläuterte am Morgen Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Charttechnik-Experte Marcel Mußler warnte daneben in seinem täglichen Börsenbrief vor Gewinnmitnahmen im DAX vor dem Osterfest.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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