Frankfurter Börse: DAX-Gewinne schmelzen zum Handelsschluss dahin
Der DAX konnte am Dienstag nur bedingt an seinen positiven Wochenauftakt anschließen.
An der DAX-Tafel standen zu Beginn des Dienstagshandel in Frankfurt Aufschläge in Höhe von 0,85 Prozent auf 15.255,93 Punkte. Im Anschluss verkleinerte sich das Plus kontinuierlich. Zum Handelsschluss notierte das Börsenbarometer noch 0,09 Prozent höher bei 15.142,02 Punkten.
Nachdem die wichtigsten Indizes am Vormittag noch recht deutlich zugelegt und damit an ihre Vortagesgewinne angeknüpft hatten, gerieten sie im weiteren Handelsverlauf unter Druck und rutschten ins Minus. Als Belastung erwies sich insbesondere ein erneuter Kursrutsch bei den Immobilienaktien, die derzeit stark unter dem ungünstigen Mix aus steigenden Zinsen und hoher Inflation leiden. Die Immobilienbranche leidet darunter, dass die hohe Inflation und der damit einhergehende Anstieg der Leitzinsen dem langen Boom in Deutschland ein jähes Ende gesetzt hatten. Denn höhere Zinsen erschweren die Refinanzierung von Immobilien und schmälern deren zukünftigen Wert aus heutiger Sicht - weitere Abschreibungen drohen.
Aktien im Konkurrenzkampf gegen andere Assetklassen
"Das Marktumfeld verbessert sich", schrieben am Morgen die Experten der Credit Suisse. In den USA hatten am Vorabend zumindest die Standardwerte zugelegt. Als Stütze galten dort Aussagen aus dem Umfeld der Fed, das Bankensystem sei "solide und widerstandsfähig". Außerdem erwägt die US-Regierung laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, ihre Unterstützung für angeschlagene Banken auszuweiten. "Ungeachtet dieses Stimmungsaufschwungs dürfte die Nervosität angesichts der fortgesetzten Straffung der Geldpolitik aber bestehen bleiben", ergänzten die Credit Suisse-Experten. Ihrer Einschätzung nach sind Aktien mehr und mehr der Konkurrenz durch andere Anlageklassen ausgesetzt, denn festverzinsliche Anlagen seien angesichts gestiegener Renditen deutlich attraktiver geworden.
Risikobereitschaft der Anleger im Fokus
Die Sorgen der Anleger wegen der jüngsten Turbulenzen im US-Bankensektor haben am Montag weiter nachgelassen. Die Risikobereitschaft der Anleger an der New Yorker Wall Street stieg wieder, was am Markt auf gleich mehrere Ursachen zurückgeführt wurde. So verteidigte Michael Barr, der stellvertretende Vorsitzende der Fed für die Bankenaufsicht, die Maßnahmen der Aufsichtsbehörden und sagte, dass das Bankensystem "solide und widerstandsfähig" sei. Die US-Regierung erwägt laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg außerdem, ihre Unterstützung für angeschlagene Banken auszuweiten. Und die First Citizens Bank will wesentliche Teile der schwer angeschlagenen Silicon Valley Bank (SVB) übernehmen. Deren Kollaps gilt als einer der Auslöser der jüngsten Bankenturbulenzen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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