Frankfurter Börse: DAX geht nach US-Inflationsdaten mit Gewinnen aus dem Handel
Am Dienstag warteten Anleger mit leicht positiver Stimmung auf die Inflationsdaten aus den USA. Danach konnte der deutsche Leitindex weiter zulegen.
Der DAX begann den Handelstag 0,75 Prozent im Plus bei 16.218,20 Punkten. Nach einem kurzen Ausflug an die Nulllinie gegen Mittag konnte das deutsche Börsenbarometer nach der Veröffentlichung der vielbeachtete Inflationsdaten aus den USA seine Gewinne jedoch ausbauen und ging letztlich 0,83 Prozent fester bei 16.230,68 Zählern in den Feierabend.
Anleger hatten vor den Inflationsdaten aus den USA, die am Nachmittag veröffentlicht wurden und für den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch von hoher Bedeutung sind, etwas den Mut verloren. Dennoch gehen die Marktteilnehmer weiterhin davon aus, dass die US-Währungshüter den Leitzins zunächst einmal nicht weiter erhöhen.
DAX-Rekordhoch bleibt in Reichweite
Vor drei Wochen stieg der deutsche Leitindex ebenfalls deutlich. Damals war das Börsenbarometer mit 16.331 Zählern kurz auf ein Rekordhoch gestiegen, das weiterhin in Reichweite bleibt. Der DAX folgte zunächst der starken Verfassung der US-Aktienmärkte. Vor allem unter den Tech-Anlegern hatte am Vorabend in New York viel Hoffnung geherrscht, dass die Fed die Fantasie für künstliche Intelligenz nicht stört.
Deutsche HVPI-Inflation rückläufig
Der Inflationsdruck in Deutschland ist im Mai deutlich gesunken, was vor allem an rückläufigen Benzinpreisen und dem Start des 49-Euro-Tickets lag. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sank die Jahresrate des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 6,3 (Vormonat: 7,6) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 31. Mai.
US-Inflation im Rahmen der Erwartungen
Die Verbraucherpreise in den USA haben sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent verteuert. Erwartet wurde ein Wert von 4,1 Prozent, nach 4,9 Prozent im April. Die Kernrate für Mai wird mit 5,3 Prozent angegeben, was im Rahmen der Prognosen lag. Sie belief sich einen Monat zuvor auf 5,5 Prozent.
ZEW-Index steigt wider Erwarten
Auf Konjunkturseite stand zudem der ZEW-Index an, der die Stimmung der deutschen Börsenprofis widerspiegelt. Die Stimmung von Finanzanalysten aus Banken, Versicherungen und großen Industrieunternehmen hat sich im Juni wider Erwarten leicht aufgehellt. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen stieg auf minus 8,5 Punkte von minus 10,7 Punkten im Vormonat, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf minus 13,0 Punkte gerechnet.
"Die ZEW-Konjunkturerwartungen verbessern sich leicht, sind aber noch im negativen Bereich", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Insbesondere die exportorientierten Sektoren dürften sich aufgrund einer schwachen Weltkonjunktur eher schlecht entwickeln. Die derzeit vorliegende Rezession wird jedoch insgesamt als nicht besonders bedrohlich eingeschätzt."
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires / Reuters
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