Frankfurter Börse: DAX geht höher aus dem Handel - ZEW-Index und US-Bilanzen im Blick
Am zweiten Sitzungstag der Woche zeigten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt positiv gestimmt.
Der DAX begann den Handel am Dienstag um 0,33 Prozent fester bei 15.841,50 Punkten und bewegte sich bis zuletzt mit einem Plus von 0,59 Prozent auf 15.882,67 Zähler in der Gewinnzone.
Die Saison der Quartalsberichte nimmt allmählich Fahrt auf, vor den Zahlen großer Konzerne aus den USA und Europa übten sich die Anleger aber noch in Zurückhaltung. Dennoch nutzte der DAX die Chance, sein gestern markiertes Jahreshoch bei 15.903,25 Punkten im Handelsverlauf bereits wieder mit einem Hoch von 15.916,28 Einheiten zu übertreffen.
US-Unternehmen mit Bilanzvorlagen im Blick
Mit der Bank of America und Goldman Sachs veröffentlichten am Dienstag weitere US-Großbanken Zahlen für das erste Quartal. Im Rampenlicht steht jenseits des Atlantiks zudem Netflix. Der Streaming-Dienst legt in der hart umkämpften Branche nachbörslich die Zahlen zum ersten Quartal vor. Netflix hat in einigen Ländern die Abo-Preise gesenkt und ein günstigeres, werbefinanziertes Abonnement eingeführt, um Nutzer bei der Stange zu halten.
Konjunkturdaten geben Grund zur Hoffnung
Anleger trieb am Dienstag außerdem eine Reihe von Konjunkturdaten um. Positive Impulse kamen bereits vorbörslich aus China. Die Wirtschaft der Volksrepublik wuchs nach dem Ende der strikten Corona-Beschränkungen im ersten Quartal im Jahresvergleich um 4,5 Prozent, was die Erwartungen der meisten Ökonomen übertraf. Die ebenfalls am Dienstag veröffentlichten separaten Konjunkturdaten für März zeigten, dass sich das Wachstum der Einzelhandelsumsätze auf 10,6 Prozent beschleunigte und damit ein Zweijahreshoch erreichte. Die Industrieproduktion wuchs um 3,9 Prozent, lag aber knapp unter den Erwartungen.
Das im Tagesverlauf veröffentlichte Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts überraschte indes negativ. Die ZEW-Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im April entgegen den Erwartungen eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage besser als prognostiziert ausfiel. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf 4,1 (März: 13,0) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf 15,0 Punkte gerechnet. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage legte auf minus 32,5 (minus 46,5) Punkte zu. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf minus 39,5 Punkte erwartet.
Analysten trauen DAX Test der 16.000er-Marke zu
Die Landesbank Helaba ist für die Börsen optimistisch gestimmt: "Solange es keine überraschend schlechten Konjunkturzahlen gibt, sich die Zinssorgen in Grenzen halten und die Quartalsergebnisse darauf schließen lassen, dass Unternehmen und vor allem große US-Banken die Krise im März gut überstanden haben, dürfte sich an der freundlichen Grundstimmung kaum etwas ändern", heißt es in einem Marktkommentar. Der DAX könne daher die Marke von 16.000 Punkten testen. Auch bis zum bisherigen Rekordhoch bei 16.290 Punkten hat der deutsche Leitindex keinen allzu weiten Weg mehr.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters / Dow Jones Newswires
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