Erleichterungsrally an Frankfurter Börse: DAX schließt trotz schwacher ZEW-Daten klar im Plus
Am Dienstag ging es für den deutschen Leitindex auf dem Frankfurter Börsenparkett weiter nach oben.
Der DAX ging mit einem Aufschlag von 0,86 Prozent bei 15.062,06 Punkten in die Frankfurter Börsensitzung und übersprang damit bereits zum Start die psychologisch wichtige 15.000er-Marke. Anschließend legte das Börsenbarometer weiterhin kräftig zu und schloss am Abend 1,75 Prozent stärker bei 15.195,34 Zähler.
Im Zuge anhaltender Verunsicherung in der europäischen Bankenbranche war es tags zuvor mit zunächst 14.458 Punkten auf das tiefste Niveau seit den ersten Tagen des Jahres abgesackt. Der DAX schaffte dann aber eine imposante Erholung um zeitweise mehr als 500 Punkte und schloss klar im Plus. Auch im Stoxx Europe 600 Banks setzte sich nach anfänglichem Schock letztlich die Erleichterung über die "Notfallrettung" der Credit Suisse durch die UBS und die Liquiditätsmaßnahmen der Notenbanken durch.
Fed-Zinsentscheid ante portas
Mit Spannung richten Anleger nun den Blick auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Das Beben bei den Banken könnte nun die Zinswende einleiten, sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Fed könnte durch die jüngsten Ereignisse gezwungen sein, bald schon wieder die Geldschleusen weit zu öffnen, um die Banken des Landes zu retten."
ZEW im Blick der Investoren
Im Tagesverlauf stand das Barometer des Mannheimer ZEW-Instituts an, das zeigt, wie Börsenprofis im März auf die Konjunktur blicken. Für Deutschland lagen die Konjunkturerwartungen bei 13 Punkten. Experten waren von 14,9 Punkten nach 28,1 Punkten im Februar ausgegangen. Auch für die Euro-Zone lag der Wert deutlich unter den Erwartungen (16 Punkte): Im März belief sich das Konjunkturbarometer auf 10 Punkte nach 29,7 Punkte im Vormonat.
Dabei dürften auch die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor als Stimmungsbremse gewirkt haben. Die Turbulenzen in der Bankenbranche dürften auch bei den Fragen der Abgeordneten an EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria im Europaparlament zur Sprache kommen.
Bilanzsaison läuft weiter
Bei den Einzelwerten stand die Bilanz von RWE im Fokus. Der größte deutsche Stromerzeuger will nach Zuwächsen im neuen Geschäftsjahr operativ an das Ergebnis von 2022 anknüpfen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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