Marktbericht

DAX nach EZB-Zinsentscheid: Handelsschluss unter 18.700er-Marke

06.06.24 17:37 Uhr

Börse Frankfurt nach EZB-Zinsentscheid: DAX fällt zurück | finanzen.net

Nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden Anleger am deutschen Aktienmarkt wieder vorsichtiger.

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Der DAX ist am Donnerstag bei 18.576,58 Punkten nur knapp im Plus in den Handel gestartet. Anschließend baute er seine Gewinne aus und übersprang dabei zeitweise die 18.700-Punkte-Marke. Nach dem Entscheid der EZB fiel er jedoch zurück und beendete den Tag letztlich 0,41 Prozent stärker bei 18.652,67 Zählern.

Nachdem der deutsche Leitindex am Dienstag zeitweise bis unter die psychologisch wichtige 18.400-Punkte-Marke gefallen war, konnte er sich am Mittwoch wieder etwas erholen und notierte zeitweise über 18.600 Punkten. Auch am Donnerstag setzte er seine Erholung fort.

Damit rückte der DAX seinem bisherigen Allzeithoch vom 15. Mai bei 18.892,92 Einheiten und dem höchsten Schlussstand seiner Geschichte (18.869,36 Punkte) wieder etwas näher.

EZB-Entscheid im Fokus

Europas Börsen kamen nach der geldpolitischen Entscheidung der EZB von den Tageshochs zurück. Wie erwartet hat die EZB die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Im Blick steht allerdings die erhöhte Inflationsprognose. Diese spricht für ein weiter vorsichtiges geldpolitisches Handeln. Die Inflation soll im laufenden Jahr nun bei 2,5 Prozent statt bislang 2,3 Prozent liegen, 2025 bei 2,2 Prozent statt 2,0 Prozent. Auch die Schätzungen für die Kerninflation wurden angehoben.

Autopilot für Zinssenkungen bleibt ausgeschaltet

Der Zinsschritt der EZB wirkt nach Einschätzung von HQ Trust angesichts der aktuellen Daten zu Inflation und Konjunktur verfrüht. "Er war von der Notenbank jedoch angekündigt und ein Verzicht hätte die Märkte in Unruhe versetzt", heißt es. Begründen lasse sich die Zinssenkung in erster Linie mit mittelfristigen Einschätzungen. "Im Jahr 2024 wird das Stabilitätsziel aber wohl noch nicht erreicht werden. Der Autopilot für Zinssenkungen - frei nach Nagel - bleibt ausgeschaltet."

Trotz des falkenhaften Tons der EZB liegen Technologiewerte mit weiter gut im Markt. Übergeordnet treibt der Einbruch der wichtigen zehnjährigen Rendite der US-Anleihen. Ihr Sprung auf über 4,60 Prozent hatte vor einigen Tagen noch eine Schreckreaktion ausgelöst. Seitdem stürzt sie allerdings senkrecht ab und fiel am Vorabend sogar knapp unter 4,30 Prozent.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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