DAX bricht Rekordjagd ab und schließt im Minus: Verluste an der Börse Frankfurt
Am deutschen Aktienmarkt verschnauften die Anleger nach den Aufschlägen der vergangenen Wochen.
Der DAX war mit einem Abschlag von 0,4 Prozent bei 16.683,69 Punkten in den Handel eingestiegen und setzte sich im Verlauf tiefer in der Verlustzone fest. Letztendlich gab er um 0,60 Prozent auf 16.650,55 Punkte nach.
Auf der Rekordjagd des DAX schien zunächst das Pulver verschossen zu sein. Seine Jahresendrally hatte den deutschen Leitindex vom Oktober-Tief bis zum vergangenen Donnerstag um gut 16 Prozent nach oben auf 17.003 Punkte getrieben.
Vorsicht der EZB dämpft Anlegerhoffnungen
Dann hatte sich der Wind gedreht. Die Anleger hatten daran zu knabbern, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen trotz deutlich gesunkener Inflation gedämpft hatte. Zeitweise war der DAX bis auf 16.670 Punkte nach unten gerauscht. Das Vorwochentief bleibt erste Orientierungsmarke nach unten. Danach folgt das Ausbruchsniveau am alten Rekordhoch vom Sommer bei 16.528 Punkten.
ifo-Index veröffentlicht
Am Montag legte das Münchner ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für Dezember vor. Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Dezember entgegen den Erwartungen nicht weiter aufgehellt, woran sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen Anteil hatten. Die Börsen nahmen das aber unaufgeregt zur Kenntnis.
Die Haushaltskrise hatte zuletzt für Unsicherheit mit Blick auf die Konjunkturaussichten gesorgt. Die Bundesregierung löste den Knoten zwar, muss aber für den Bundeshaushalt 2024 massive Einsparungen im Klima- und Transformationsfonds (KTF) einplanen.
Indexanpassungen außerhalb des Leitindex im Fokus der Anleger
Am Montag traten einige Indexveränderungen in Kraft, allerdings allesamt in den Indizes unterhalb des DAX. So stiegen die Aktien des Immobilienspezialisten Aroundtown SA, des Waferherstellers Siltronic sowie des Abfüllanlagenherstelles KRONES vom SDAX in den MDAX für mittelgroße Werte auf. Dafür mussten die Titel des Medienkonzerns ProSiebenSat1 Media SE, des Maschinenbauers Dürr sowie des Industrie-Recyclers Befesa ihre Plätze räumen und in den SDAX absteigen.
Zudem sind nun die Aktien des Börsenneulings SCHOTT Pharma, der Beteiligungsgesellschaft Mutares und des Pumpenherstellers KSB im SDAX der kleineren Werte vertreten. Ausscheiden mussten dafür die Papiere der XING-Mutter New Work, des IT-Sicherheitsdienstleisters secunet Security Networks und des Glücksspielanbieters ZEAL Network SE.
Einige Unternehmensmeldungen sorgen für Bewegung
Auf Unternehmensseite stand zudem der Elektrolyse-Spezialist thyssenkrupp nucera im Blickpunkt: Das Unternehmen war im vergangenen Geschäftsjahr dank des Hochlaufens seines Wasserstoffgeschäfts kräftig gewachsen. Auch das operative Ergebnis (Ebit) legte deutlich zu. Unter dem Strich verdiente thyssenkrupp nucera ein Vielfaches mehr.
Der Elektronikhändler Ceconomy erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere operative Verbesserungen. Der Umsatz soll 2023/24 (per Ende September) währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen und das bereinigte operative Ergebnis deutlich steigen. Dabei setzt der Betreiber der Elektronikmärkte Mediamarkt und Saturn auf die vorwiegend deutschsprachige Region sowie West- und Südeuropa.
Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec will sein Portfolio im Bereich Augenheilkunde erweitern und das Dutch Ophthalmic Research Center (Dorc) für 985 Millionen Euro übernehmen. Der Kaufpreis soll zum größeren Teil aus der vorhandenen Nettoliquidität bezahlt werden. Um die operative Flexibilität aufrechtzuerhalten, plane das Unternehmen die Aufnahme eines Gesellschafterdarlehens von der Carl Zeiss AG.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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