Marktbericht

DAX-Anleger verdauen US-Zinsschritt vermehrt mit Verkäufen

17.03.22 17:37 Uhr

DAX-Anleger verdauen US-Zinsschritt vermehrt mit Verkäufen | finanzen.net

Die kräftigen Gewinne der vergangenen Tage wurden am Donnerstag zum Ausstieg aus den Aktienmärkten genutzt.

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Der DAX startete mit einem Plus von 0,41 Prozent auf 14.500,05 Punkte in den Handel am Donnerstag und knackte damit die psychologisch wichtige Marke von 14.500 Zählern. Im frühen Handel drehte die Stimmung jedoch und das Börsenbarometer verlor im weiteren Verlauf. Letzten Endes ging es 0,36 Prozent abwärts auf 14.388,06 Zähler.
Am Mittwoch hatte er unter anderem dank der Hoffnung auf eine Waffenruhe in der Ukraine fast vier Prozent auf 14.440,74 Punkte zugelegt. An der Wall Street ging es nach dem Zinsentscheid ebenfalls deutlich bergauf.

Für einen Dämpfer sorgte am Donnerstag ein Dementi aus dem Kreml, demzufolge Berichte vom Vortag über große Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine falsch seien. Diese hatten zur Wochenmitte noch für Schub an den internationalen Handelsplätzen gesorgt. Auch von ukrainischer Seite wurden die Aussichten auf eine baldige Friedenslösung mit Russland gedämpft. Die Gespräche werden laut der russischen Seite aber fortgesetzt.

US-Notenbank signalisiert aggressiveren Kurs

Die Fed hatte am Mittwochabend wie erwartet den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt angehoben. Die Zentralbank machte deutlich, dass es bei weitem nicht bei dem Zinsschritt auf ein Niveau von 0,25 bis 0,5 Prozent bleiben wird. Für Ende 2022 halten die Notenbanker im Mittel ein Leitzinsniveau in einer Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent für angemessen. Damit signalisieren sie einen aggressiveren Kurs, als es viele Experten erwartet hatten.
Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners, sieht die Anleger aber gelassen reagieren: "Der Glaube an die Stärke der US-Wirtschaft wiegt schwerer als die Angst vor noch schneller steigenden Zinsen", so der Experte. Zwar hat Fed-Chef Jerome Powell auch auf die robuste US-Konjunktur verwiesen, und das verhalf dem US-Markt am Mittwoch zu Kursgewinnen. Aber auch hier gibt es kritische Stimmen: "Die Gefahr inverser Zinskurven wächst, und damit auch die Gefahr einer Rezession im kommenden Jahr", sagt Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest.

Bilanzregen geht weiter

Daneben hält eine neue Welle von Firmenbilanzen Anleger auf Trab. Unter anderem stehen Zahlen des Rüstungskonzerns Rheinmetall auf der Agenda. Hier liegt das Hauptaugenmerk auf dem Ausblick, da der Branche wegen der Aufstockung der Wehretats zahlreicher westlicher Staaten als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine zusätzliche Geschäfte winken.

Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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