Börse Frankfurt unterbricht Aufwärtstendenz nach US-Inflation: DAX nach neuem Rekordhoch kaum bewegt
Dem deutschen Leitindex DAX ist auch am Dienstag der Sprung auf ein neues Rekordhoch gelungen. Im weiteren Verlauf tendierte er jedoch eher seitwärts.
Der DAX stieg mit einem Plus von 0,17 Prozent bei 16.823,01 Punkten in die Sitzung an der Frankfurter Börse ein. Nach einem wenig bewegten weiteren Handel stand zum Börsenschluss ein marginales Minus von 0,02 Prozent auf 16.791,74 Zähler an der Kurstafel.
Mit dem positiven Start wurde der Höchststand vom Montag, der bei 16.817,81 Zählern lag, gleich wieder übertroffen. Im Tageshoch schaffte es der DAX bis auf 16.837,18 Punkte. Seine Jahresendrally hat der deutsche Leitindex seit dem Tief im Oktober damit auf gut 15 Prozent ausgebaut. 2023 hat der DAX bislang sogar mehr als 20 Prozent gewonnen.
Fallhöhe wird größer
"Der DAX steigt aktuell von Hoch zu Hoch", sagte der Chartexperte Martin Utschneider von der Finanzethos GmbH. Er rät aber dazu, die Absicherungen weiterhin nachzuziehen, denn durch die zuletzt starke Entwicklung sei die Fallhöhe größer geworden. Schließlich habe der Leitindex in den vergangenen zehn Handelstagen nur einmal knapp im Minus geschlossen. Es könne jeden Tag schnell gehen, so Utschneider.
ZEW-Index im Dezember unerwartet gestiegen
Die Konjunkturerwartungen von Investoren für Deutschland sind im Dezember entgegen den Erwartungen nicht gesunken. Der von Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland stieg auf plus 12,8 (November: plus 9,8) Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Rückgang auf plus 8,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage erhöhte sich auf minus 77,1 (minus 79,8). Ökonomen hatten einen Anstieg auf minus 77,0 Punkte erwartet.
Zinsentscheide und Inflationsentwicklung bleibt entscheidend
Anleger blickten am Dienstag angesichts der anstehenden Zinsentscheide gespannt auf die US-Verbraucherpreise, die Signalwirkung für den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed haben. Der Inflationsdruck in den USA hat im November wie erwartet leicht abgenommen, wobei sich auf Monatssicht ein leichter Anstieg der Verbraucherpreise ergab. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 3,1 (Vormonat: 3,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einer monatlichen Preisstagnation und einer Jahresteuerung von 3,1 Prozent gerechnet.
Aktien im Fokus
Unternehmensseitig waren die Blicke nach der Veröffentlichung von Geschäftsjahreszahlen auf Carl Zeiss Meditec gerichtet. Die Resultate überzeugten zwar nicht, aber die Aussagen zum Ausblick fielen einem Händler zufolge besser als zuletzt befürchtet aus.
Auch von Hannover Rück gab es am Morgen anlässlich eines Investorentags Aussagen zum Ausblick. Der Rückversicherer erwartet für 2024 einen Konzerngewinn von mindestens 2,1 Milliarden Euro und stellte zudem strategische Ambitionen bis 2026 vor.
Unter Druck geriet unterdessen SAP, allerdings bleiben die Anteile in der Nähe ihres Rekordniveaus. Der US-Rivale Oracle hatte im zweiten Geschäftsquartal enttäuscht, seine Aktien brachen nachbörslich im US-Handel um fast 10 Prozent ein. Ein Experte betonte allerdings, dass Oracle in einem Bereich enttäuscht habe, in dem SAP kaum beziehungsweise gar nicht aktiv sei.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
Weitere News
Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag