Börse Frankfurt: Hoffnung auf Weihnachtsrally schwindet - DAX beendet Handel kaum verändert
Der deutsche Aktienmarkt suchte zur Wochenmitte nach seiner Richtung.
Der DAX war mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 16.779,41 Punkten in den Handel eingestiegen, begab sich dann aber auf Richtungssuche und pendelte dann um die Nulllinie. Die Sitzung verließ das Börsenbarometer 0,07 Prozent leichter bei 16.733,05 Punkten.
Damit schwindet die Hoffnung auf eine kleine Weihnachtsrally nach der großen Rekordjagd. Sie hatte den DAX vom Oktober-Tief bis zum vergangenen Donnerstag um gut 16 Prozent nach oben auf 17.003 Punkte getrieben.
Starke US-Vorgaben
Weiter beeindruckend bleibt die jüngste Gewinnserie an der Wall Street mit nun neun Tagen im Plus im Dow Jones Industrial. Vor einer Woche hatte die US-Notenbank die erhofften Zinssenkungssignale für 2024 gesendet. Ihre europäischen Kollegen von der EZB waren einen Tag später deutlich defensiver geblieben und hatten damit die DAX-Rally ausgebremst.
"Die Zinspolitik der Fed bleibt 2024 entscheidend für die Märkte", schrieben Experten der Schweizer Bank UBS. Im Fokus liege inzwischen das Tempo von Zinssenkungen. Hier seien aber bereits deutliche Schritte eingepreist.
Ruhiger Rest der Handelswoche erwartet
Da inzwischen immer mehr Marktteilnehmer ihre Bücher für dieses Jahr schließen und sich in den Weihnachtsurlaub verabschieden, flacht dies- und jenseits des Atlantiks die Handelsaktivität allmählich ab. Dadurch kommt es, dass bereits unterdurchschnittliche Umsätze für größere Kursbewegungen sorgen können.
Einzelwerte im Fokus
Mit Blick auf die Einzelwerte gab es für die Anleger am Mittwoch aber noch einiges an unternehmensspezifischen Nachrichten zu verdauen. So will etwa der Südzucker-Konzern seine Tochter CropEnergies komplett übernehmen und anschließend die Börsennotierung kassieren. Dafür kündigte der Nahrungsmittelkonzern ein Übernahmeangebot für alle ihm noch nicht gehörenden Aktien an, das bei 11,50 Euro in bar je Anteilschein liegen dürfe.
Auch ProSiebenSat.1 sorgte für Aufmerksamkeit, denn der Medienkonzern hatte am Vorabend seinen Ausblick für 2024 veröffentlicht, was am Markt mit Enttäuschung aufgenommen wurde. Die Analysten von Goldman Sachs störten sich an der Prognose für das Betriebsergebnis, die unter den Markterwartungen liege.
Prognosen für das kommende Jahr kamen ebenfalls vom Telekommunikationsanbieter United Internet und der Tochter 1&1. <ü> Während zudem der Baumarktbetreiber HORNBACH und die Kupferhütte Aurubis endgültige Jahreszahlen vorlegten, waren die Papiere der DHL Group nach den vorabendlichen Resultaten des US-Wettbewerbers FedEx einen Blick wert: Die Amerikaner hatten mit schwachen Quartalszahlen und einem gesenkten Ausblick enttäuscht. Die FedEx-Aktie war nach Handelsschluss an der Wall Street eingebrochen - auch die Ankündigung eines weiteren Aktienrückkaufs konnte dagegen nichts ausrichten.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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