Börse Frankfurt: DAX schiebt sich zum Handelsende über 16.200er-Marke
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag zunächst einmal mehr von seiner trägen Seite, kann sich dann aber deutlicher ins Plus absetzen.
An der Kurstafel des DAX an der Frankfurter Börse stand zum Start der Donnerstagssitzung ein Verlust. Recht früh konnte das Börsenbarometer in die Gewinnzone drehen und beendete den Handel 0,59 Prozent im Plus bei 16.204,22 Punkten.
Am Vortag hatte es der deutsche Leitindex mit 16.240 Punkten zwischenzeitlich auf das höchste Niveau seit dem Rekordhoch Mitte Juni bei 16.427 Punkten geschafft. Es fehlte aber an weiteren Käufen und der kleine Ausbruchsversuch wurde ausgebremst.
"Die Erwartungen sind nach der Rally am Aktienmarkt hoch, das Potenzial für Enttäuschungen damit ebenfalls", sagt Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets.
Im Fokus stand der Softwarekonzern SAP, der am frühen Abend seine Geschäftszahlen vorstellen wollte. Wegen mangelnder Wachstumsimpulse rechne er nicht mit positiven Überraschungen, schrieb Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies.
Überraschende Wendung: US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen
Der US-Arbeitsmarkt entwickelt sich weiterhin solide. In der vergangenen Woche sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 9.000 auf 228.000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Zuwachs auf im Schnitt 240.000 Anträge erwartet.
Die Erstanträge gelten als zeitnaher Indikator für den Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt. Auch wenn die Zahl mittlerweile höher ist als zu Beginn des Jahres, ist das aktuelle Niveau im längerfristigen Vergleich immer noch niedrig.
Die Entwicklung des Arbeitsmarkts spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik. Die US-Notenbank Fed versucht seit längerem, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Ein enger Arbeitsmarkt mit niedriger Arbeitslosigkeit setzt die Fed unter Druck, weil sich aus der vorteilhaften Verhandlungsposition der Arbeitnehmer höhere Löhne und damit zusätzliche Inflationsrisiken ergeben können.
Vorsicht vor Zinsentscheiden der Fed und EZB
Laut den Commerzbank-Marktexperten suchen die Anleger weiter nach Rückschlüssen aus den Ergebnissen der brummenden Berichtssaison, bleiben aber vor der US-Leitzinsentscheidung in der kommenden Woche vorsichtig. Auch die EZB verkündet am Donnerstag nächster Woche turnusmäßig ihre jüngste Zinsentscheidung.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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