Börse Frankfurt: DAX rettet Gewinne in den Feierabend
Am deutschen Aktienmarkt war am Dienstag ein Richtungswechsel auszumachen.
Mit einem marginalen Aufschlag ist der DAX in die Dienstagssitzung gegangen. Im weiteren Verlauf rangierte das Börsenbarometer um die Nulllinie und setzte sich dann nach oben ab und beendete den Tag 0,54 Prozent im Plus bei 14.879,94 Punkten.
Marktteilnehmer sprachen von einem abwartenden Geschäft. "In Hinblick auf die weiter an Fahrt aufnehmende Berichtssaison mit Schwerpunkt US-Technologie bleiben die Investoren eher vorsichtig", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest.
Geldpolitik im Blick
Am Dienstag veröffentlichte die EZB die Ergebnisse ihrer Umfrage zum Kreditvergabeverhalten der Banken im dritten Quartal. Die vier Mal im Jahr aufgelegte Erhebung fließt in die geldpolitischen Überlegungen der Notenbank ein.
Dabei hat die Nachfrage nach Firmenkrediten in den Sommermonaten erheblich nachgelassen. Banken berichteten über einen kräftigen Rückgang bei Unternehmensdarlehen, wie die am Dienstag veröffentlichte Erhebung der Europäischen Zentralbank ergab. Auch die Nachfrage der Haushalte nach Immobilienkrediten und nach Konsumentenkrediten sei gesunken. Der Rückgang sei stärker ausgefallen als erwartet. Die höheren Zinsen, geringere Anlageninvestitionen der Unternehmen, ein geringeres Verbrauchervertrauen und schlechtere Aussichten für den Immobilienmarkt zählten zu den Gründen. Für das vierte Quartal wird laut Umfrage ein weiterer Rückgang der Kreditnachfrage in allen Kategorien erwartet. Im Vergleich zum dritten Quartal werde dieser aber etwas moderater ausfallen.
GfK-Konsumentendaten unter Erwartungen
Bei den Konjunkturdaten stand die Prognose der GfK-Konsumforscher für die Verbraucherstimmung im November an. Das Konsumklima in Deutschland bleibt dabei wegen der starken Sparneigung der Verbraucher vor dem Hintergrund einer hohen Inflation angeschlagen. Der GfK-Index für die Verbraucherstimmung ist um 1,4 Punkte auf minus 28,1 Zähler gefallen, wie das Konsumforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Der für November errechnete Indexwert sank damit den dritten Monat in Folge und erreichte den tiefsten Stand seit April. Nach Einschätzung der GfK sei für den Rest des Jahres keine durchgreifende Besserung der Lage zu erwarten.
Analysten wurden von der Stärke des Stimmungsdämpfers überrascht. Sie waren von einem Indexwert von minus 27,0 Punkten ausgegangen.
US-nachbörsliche Bilanzen von Techriesen
Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stehen die Ergebnisse des US-Softwarkonzerns Microsoft und der Google-Mutter Alphabet. Dabei richten die Börsianer ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Entwicklung des Geschäfts mit Künstlicher Intelligenz (KI).
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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