Börse Frankfurt: DAX hat nach schwachen Einkaufsmanagerindizes Gewinne weitgehend abgegeben
Am Mittwoch, dem Tag vor dem Beginn des mit Spannung erwarteten Notenbanker-Treffens in den USA, musste der deutsche Leitindex seine anfänglichen Gewinne wieder abgeben.
Der DAX stieg mit einem Plus in den Handel ein und bewegte sich am Vormittag weiterhin auf grünem Terrain. Anschließend sind die Gewinne jedoch wieder abgeschmolzen und der deutsche Leitindex beendete den Handelstag 0,15 Prozent höher bei 15.728,41 Punkten.
Spannung vor Notenbanker-Treffen in Jackson Hole steigt
Der DAX koppelte sich am Mittwoch zunächst von den US-Vorgaben ab. Dort war es am Dienstag im späten Handel zu leichten Verlusten gekommen. Kommentare des Präsidenten der regionalen Notenbank von Richmond, Thomas Barkin, die in Richtung weiterer Zinserhöhungen gingen, hatten dort auf die Stimmung gedrückt. Umso größer wird die Spannung vor dem alljährlichen Notenbanker-Treffen, das von Donnerstag bis Samstag in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet.
Einkaufsmanagerindizes im Blick
Schwach ausgefallene Einkaufsmanagerindizes insbesondere aus Deutschland unterstrichen jedoch die Rezessionsrisiken im Euroraum. Der Index für den deutschen Dienstleistungssektor ist im August unerwartet deutlich unter die Expansionsschwelle von 50 gefallen auf 47,3. Ökonomen hatten ihn im Vorfeld zwar niedriger als im Juli, aber immer noch bei gut 51 gesehen. Der Index für das verarbeitende deutsche Gewerbe liegt bereits seit geraumer Zeit tief im Schrumpfungsbereich, er erholte sich auf dem niedrigen Niveau nur minimal von 38,8 auf einen Wert von 39,1.
Der Kollaps des deutschen Einkaufsmanagerindex schürt Zinsspekulationen, am Anleihemarkt sinken die Renditen deutlich. Die Zehnjahresrendite beispielsweise um 8 Basispunkte auf 2,56 Prozent. "Das spiegelt die Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen in der Eurozone", kommentierte ein Händler. Niemand habe mit einem derartig starken Absturz gerechnet, damit falle die ehemalige Konjunkturlokomotive Europas komplett aus und die EZB habe eigentlich kein Potenzial für Zinserhöhungen.
Anleger warten auf NVIDIA-Bilanz
Anleger warteten am Mittwoch außerdem gespannt auf die Quartalsbilanz des Chipkonzerns NVIDIA nach US-Börsenschluss. Das Unternehmen ist ein großer Profiteur des Booms von Künstlicher Intelligenz (KI). Allerdings sind die Erwartungen auch sehr hoch gesteckt. Sollte es beim Chipriesen Anzeichen geben, dass sich der Hype um KI nicht in deutlich steigenden Gewinnen niederschlägt, könnte der bisherige Kurstreiber für die Branche in sich zusammenfallen, hieß es.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones
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