Börse Frankfurt: DAX beendet Handel im Minus - zeitweise unter 16.000 Punkten - US-Bonität verhagelt Anlegerlaune
Am deutschen Aktienmarkt waren am Mittwoch Minuszeichen auszumachen.
An der Kurstafel des DAX stand zu Beginn des Frankfurter Börsenhandels am Mittwoch ein Abschlag von 1,31 Prozent auf 16.027,65 Punkte. Im Anschluss fiel der Leitindex im Tagestief auf 15.955,31 Zähler und damit unter die psychologisch wichtige 16.000er-Marke. Zum Handelsschluss ging es für den DAX letztlich noch 1,36 Prozent auf 16.020,02 Zähler abwärts.
"Die Lage trübt sich ein"
"Die Lage trübt sich ein", so ein Marktteilnehmer. Einerseits seien die Vorgaben aus den USA und aus Asien negativ. Andererseits hätten zuletzt auch die schwachen VDMA-Auftragseingänge auf eine Eintrübung der Konjunktur und schwächere Unternehmensgewinne hingedeutet. Zugleich dürften die Erwartungen an einen Rückgang der Inflation und damit auf Zinsunterstützung mit dem jüngsten Ölpreisanstieg überzogen sein: "Auch in den USA könnten sich die Basiseffekte umkehren und bald wieder zu höheren Inflationsraten führen", so ein weiterer Marktteilnehmer.
Fitch kassiert Ranking der USA
Zudem hat Fitch den USA die Spitzenbonität "AAA" entzogen, womit die Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von den drei relevanten Ratingagenturen nur noch von Moody's mit dem Spitzenwert eingestuft wird. Fitch hatte das Rating wegen des politischen Streits im Mai auf ihre Beobachtungsliste für eine mögliche Abstufung gesetzt. Zwar betonten Händler, dass der Schritt nicht ganz unerwartet komme und zudem keine unmittelbaren ökonomischen Auswirkungen nach sich ziehe, gleichwohl sei es ein Stimmungsdämpfer. Einige Marktteilnehmer sprachen daher auch von einem willkommenen Anlass, Gewinne einzustreichen.
US-Arbeitsmarkt im Fokus
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist unterdessen im Juli viel stärker gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 324.000 Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Plus von 175.000 Jobs vorausgesagt. Im Juni waren unter dem Strich 455.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 42.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
"Die Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet, und ein gesunder Arbeitsmarkt stützt weiterhin die Ausgaben der privaten Haushalte", sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson. "Wir sehen weiterhin eine Verlangsamung des Lohnwachstums, ohne dass Arbeitsplätze auf breiter Front verloren gehen."
Frische Bilanzdaten
Bei den Unternehmen standen die Bilanzen großer Gesundheitskonzerne im Blick. So veröffentlichten das Konglomerat Fresenius und seine Dialystetochter FMC ihre Ergebnisse für das zweite Quartal. Auch die Medizintechnik-Tochter von Siemens, Siemens Healthineers, öffnete ihre Bücher: Lieferschwierigkeiten bei der US-Krebsmedizin-Tochter Varian verursachten Bremsspuren.
Redaktion finanzen.net / Reuters / Dow Jones Newswires
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