BÖRSE AKTUELL: DAX fällt ins Minus und verliert Rekord aus den Augen - Trump im Fokus
Nach einem bislang gelungenen Jahresstart kam der deutsche Aktienmarkt zur Wochenmitte kaum von der Stelle.
Der DAX ging mit einem Verlust von 0,09 Prozent bei 20.322,17 Punkten in den Mittwochshandel. Danach konnte sich das Börsenbarometer ins Plus vorarbeiten und zeitweise über die 20.400-Punkte-Marke steigen. Damit rückte der DAX zunächst immer weiter an sein Allzeithoch heran. Ab Mittag büßte das Aktienbarometer jedoch seine Gewinne ein und notierte letztlich 0,05 Prozent im Minus bei 20.329,94 Zählern.
Auslöser des plötzlichen Rücksetzers zur Mittagszeit war eine Meldung des Fernsehsenders "CNN", der zufolge der designierte US-Präsident Donald Trump den nationalen wirtschaftlichen Notstand ausrufen könnte, um auf dieser Basis die von ihm angekündigten Importzölle durchsetzen zu können.
Sein aktuelles Rekordhoch erreichte der Leitindex am 13. Dezember bei 20.522,82 Einheiten. Sein Rekord auf Schlusskursbasis liegt aktuell bei 20.426,27 Zählern.
Schwache Vorgaben: Blenden Anleger in Frankfurt die Realität aus?
Im Handel hieß es angesichts der massiven geopolitischen Unsicherheiten - unter anderem mit Blick auf die Politik des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump -, dass die Realität ausgeblendet werde, vielmehr regiere das Prinzip Hoffnung.
Die Talfahrt der Technologieaktien am Vortag an der Wall Street werde derweil als hauseigenes US-Problem gesehen, heißt es. Denn wie neue Konjunkturdaten am gezeigt hätten, brumme dort die Wirtschaft, was eigentlich keine weiteren Zinssenkungen durch die US-Notenbank benötige. Das habe auf die als besonders zinsreagibel geltenden Aktien gedrückt. Dazu seien diese zuletzt sehr gut gelaufen, so dass es auch Gewinnmitnahmen gegeben habe.
Mittlerweile werden nicht einmal mehr zwei Zinssenkungen für das Gesamtjahr 2025 durch die US-Notenbank vollständig am Zinsterminmarkt eingepreist. Die US-10-Jahresrendite liegt inzwischen bei 4,68 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit April.
Schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland
Ganz anders sah das Bild in Europa aus, wo neuerlich schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland kamen. Die deutschen Auftragseingänge fielen im November um 5,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten insgesamt eine Stagnation erwartet. Immerhin stieg der Auftragseingang ohne Großaufträge aber leicht. Zugleich verringerte sich der Einzelhandelsumsatz um 0,6 Prozent, wohingegen ein Plus von 1,0 Prozent prognostiziert wurde. Die Daten unterstreichen die schwache Verfassung der deutschen Wirtschaft und sprechen für weiter sinkende Zinsen im Euroraum.
ADP: US-Privatsektor schafft etwas weniger Stellen als erwartet
Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Dezember unterdessen etwas schwächer gestiegen als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden 122.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Plus von 136.000 Jobs vorausgesagt. Im November waren unter dem Strich 146.000 Arbeitsplätze hinzugekommen.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe niedriger als erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 4. Januar 2025 entgegen den Erwartungen nicht zugenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel sie um 10.000 auf 201.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 215.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert mit 211.000 bestätigt. Der gleitende Vierwochendurchschnitt verringerte sich um 10.250 auf 213.000. In der Woche zum 28. Dezember 2024 erhielten 1,867 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung, 33.000 mehr als in der Vorwoche.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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