18.000-Punkte-Marke kritisch: DAX rutscht unter die Nulllinie
Der Montag erwies sich am deutschen Aktienmarkt als schwankungsreich.
Der DAX startete auf dem Freitagsniveau bei 17.936,31 Punkten in die neue Handelswoche. Zeitweise stieg er über die 18.000-Punkte-Marke, bis es am Nachmittag gen Süden ging. Letztlich verlor das Börsenbarometer marginale 0,02 Prozent auf 17.932,68 Zähler.
Erst am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex bei 18.039,05 Punkten einen neuen Rekord geknackt. Der Rekord-Schlusskurs liegt aktuell bei 17.965,11 Einheiten. Am Freitag agierten Anleger wegen des großen Verfallstages eher zurückhaltend.
Konjunkturdaten aus China schieben an
Für gute Stimmung zum Wochenauftakt sorgten starke Konjunkturdaten aus China. Die zweitgrößte Wirtschaft der Welt und Deutschlands wichtigster Handelspartner kommt zu Jahresbeginn besser in Schwung als zunächst angenommen. Die chinesische Industrieproduktion stieg im Januar und Februar im Jahresvergleich um 7,0 Prozent im Vergleich zur mittleren Analystenprognose von 5,0 Prozent. Auch die Einzelhandelsumsätze - ein Indikator für den Konsum - stiegen in den ersten beiden Monaten des Jahres um 5,5 Prozent. Experten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 5,2 Prozent gerechnet.
Inflation im Euroraum sinkt im Februar
Der Preisdruck in der Eurozone hat im Februar unterdessen weiter nachgelassen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 2,6 (Vormonat: 2,8) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Rate noch 8,5 Prozent betragen. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 1. März. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Woche der Notenbanken
Grundsätzlich wird die Rally an den Aktienmärkten teils von der noch soliden Weltkonjunktur und dem Boom um künstliche Intelligenz getrieben. Ein Risikofaktor bleibt jedoch die Frage, wie schnell die Notenbanken angesichts der deutlich gesunkenen Inflation ihre Geldpolitik wieder lockern. Hinweise darauf erhoffen sich die Anleger in der neuen Woche von den Zinsentscheiden in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz.
Aktuell sind die Anleger noch zuversichtlich. "Auch wenn in der abgelaufenen Handelswoche die US-Inflationszahlen die Sorgen schürten, dass die Fed zur Eindämmung der Teuerung die Zinsen langsamer senken wird als vom Markt eingepreist, bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten konstruktiv", schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die Preisdaten für Januar und Februar seien zwar auch insgesamt unerwünscht hoch gewesen. Doch die US-Notenbank Fed dürfte bei ihrem Zinsentscheid am Mittwoch kaum eine Meinungsänderung erkennen lassen. Damit sollten die Erwartungen auf eine Zinssenkung im Juni bestehen bleiben.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Reuters
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