MARKT USA/Deutliche Abgaben nach Trumps Zollankündigungen

03.02.25 11:41 Uhr

Nachdem US-Präsident Donald Trump am Wochenende hohe Importzölle auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China erhoben hat, dürfte die Wall Street mit kräftigen Abgaben in die neue Handelswoche starten. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 1,5 Prozent. Die Entscheidung von Trump dürfte Vergeltungsmaßnahmen auslösen, so die Einschätzung von Vasu Menon, Managing Director für Investmentstrategie bei OCBC. Trumps Anordnungen enthielten zudem Vergeltungsklauseln, die die US-Zölle erhöhen würden, sollten die Länder ihrerseits mit Gegenmaßnahmen reagieren. "Sollte er diese Klauseln umsetzen, könnten wir eine Eskalation des Handelskrieges erleben", fügt Menon hinzu. Auch gegen die EU hat Trump hohe Importzölle angekündigt.

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Die Entscheidung von Trump könnte zudem Auswirkungen auf den künftigen Zinskurs der US-Notenbank haben. Mit dem Risiko einer höheren Inflation nach den angekündigten US-Importzöllen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass das Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) bei Zinssenkungen länger pausieren wird, so die Einschätzung des Senior-Research-Strategen Michael Brown von Pepperstone.

Auch an den Devisen- und Rohstoffmärkten sorgen die Ankündigungen von Trump für deutliche Reaktionen. So legt der US-Dollar kräftig zu, der Dollar-Index steigt um 1,1 Prozent. Der Kanada-Dollar notiert dagegen im Verlauf so tief wie zuletzt 2003. Auch der mexikanische Peso und der Euro stehen unter Druck. US-Zölle erhöhen in den USA den heimischen Inflationsdruck und die Fed dürfte darauf mit einer restriktiven Geldpolitik reagieren - die dann höheren Realzinsen machten den Greenback attraktiver, so Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank.

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Kräftig nach oben geht es dagegen für die Ölpreise, die Notierungen für Brent und WTI ziehen um bis zu 2,3 Prozent an. Nach Einschätzung der ING treiben Befürchtungen über Lieferunterbrechungen die Preise an. Dennoch könnte die Stärke des Öls nur kurzzeitig sein, da eskalierende Handelsspannungen das globale Wachstum erheblich beeinträchtigen und letztlich die Nachfrage dämpfen könnten, meinen Marktbeobachter.

Die anstehenden US-Konjunkturdaten, unter anderem der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Januar, dürften in den Hintergrund treten und keinen Impuls liefern.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 03, 2025 05:42 ET (10:42 GMT)