Adobe: Der erhoffte Befreiungsschlag?

Das schwierige wirtschaftliche Umfeld hatte zuletzt im Softwarebereich für einige enttäuschende Quartalsberichte gesorgt. Adobe (WKN: 871981 / ISIN: US00724F1012) konnte dagegen mit seinen jüngsten Zahlen für Begeisterung sorgen. Allerdings hatte dies auch etwas mit gesenkten Erwartungen an den Spezialisten für Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme zu tun.

Adobe überspringt niedrige Hürde

Mitte März hatte Adobe noch für einen enttäuschenden Ausblick gesorgt. Dies brachte die Aktie weiter unter Druck. In der Spitze standen bis Anfang Juni seit Jahresbeginn Kursverluste von rund 25 Prozent zu Buche.

Nun scheint jedoch die Erholung in Gang zu kommen. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse zum zweiten Quartal (Ende Mai) des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 machte das Papier einen besonders großen Satz.

Die vorherigen Enttäuschungen und das insbesondere für einige Softwareunternehmen beobachtete schwierige Umfeld hatten die Erwartungen sinken lassen. So konnte Adobe einige positive Überraschungen abliefern und sich mit Blick auf einige wichtige Bereiche für das Gesamtjahr etwas optimistischer zeigen.

Im Rahmen der Erwartungen

Mit Blick auf die jährlich wiederkehrenden Umsätze konnte Adobe im Geschäftsbereich Digital Media, der Creative Cloud-Abonnements umfasst, konnte Adobe mit einem Wert von 487 Mio. US-Dollar die Markterwartungen von 437,4 Mio. US-Dollar schlagen.

Auf Konzernebene wurden die Erwartungen ebenfalls geschlagen. Das EPS lag bei 4,48 US-Dollar bei Umsätzen von 5,31 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit Werten von 4,40 US-Dollar bzw. 5,29 Mrd. US-Dollar.

Für das Gesamtjahr geht Adobe von Umsätzen in Höhe von 21,4 bis 21,5 Mrd. US-Dollar. Die Prognosen für den bereinigten Gewinn je Aktie liegen bei 18,00 bis 18,20 US-Dollar. Die Konsensschätzungen bewegten sich zuletzt mit Blick auf das EPS bei 18,02 US-Dollar und auf der Umsatzseite bei 21,45 Mrd. US-Dollar.

Potenzial durch die generative Künstliche Intelligenz

Mit Blick auf die jüngsten Ergebnisse und Aussichten zeigten sich Marktexperten mehr als zufrieden. Barclays-Analyst Saket Kalia nutzte die Gelegenheit, um das „Overweight“-Rating für die Adobe-Aktie zu bestätigen. Das Kursziel steigt von 630,00 auf 650,00 US-Dollar. Positiv sei vor allem der Blick auf die wiederkehrenden Umsätze im Bereich Digital Media. Zudem habe das Unternehmen den Gegenwind bei der Preisgestaltung überwunden. Für weiteres Potenzial sorgten zudem Produkte rund um die generative KI und die Aktienrückkäufe.

J.P. Morgan-Analyst Mark Murphy hat Adobe von „Neutral“ auf „Overweight“ heraufgestuft und das Kursziel von 570,00 auf 580,00 US-Dollar angehoben. In den letzten vier Jahren sei die Adobe-Aktie ziemlich schwach gewesen, aber jetzt gäbe es durch neue Produkt-und Preisgestaltungen sowie die Monetarisierung von generativer KI Rückenwind. Murphy sagt, dass die Aktien „erhebliches Aufwärtspotenzial“ bieten würden, nur um zu ihren früheren Höchstständen zurückzukehren und „zu den breiteren Märkten aufzuschließen“.

Mein Fazit

Das schwierige Umfeld im Softwarebereich sorgte dafür, dass der KI-Boom der Adobe-Aktie zuletzt wenig Schwung verleihen konnte. Mit Blick auf realistischere Erwartungen könnte dies nun jedoch besser gelingen.

Wer das Einzelaktien-Risiko bei Adobe vermeiden und auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat auf den Global AI Index (WKN: DA0AAX / ISIN: DE000DA0AAX6) anschauen.