Bank of America: Der Bullenmarkt könnte sich 2020 abkühlen
Der Bullenmarkt "fühlt sich überbewertet an", warnt Bank of America-Chefstrategin Savita Subramanian. Der Start in das neue Jahr könnte daher schwächer ausfallen als zunächst erhofft.
Werte in diesem Artikel
• Bullenmarkt wirke "überbewertet"
• Bank of America rechnet mit schwachem Start in das Jahr 2020
• Gewinnprognosen der Unternehmen seien schwach
2019 war ein starkes Jahr - Aktien verbuchten eines ihrer besten Jahre des letzten Jahrzehnts, der S&P 500 wies eine überaus starke Performance auf. So konnte der marktbreite Index um fast 30 Prozent zulegen und erzielte damit sein bestes Ergebnis seit 2013.
Bank of America sieht schwachen Start in 2020
Der Beginn des Jahres 2020 - und damit eines neuen Jahrzehnts - könnte sich nun allerdings schwieriger gestalten, befürchtet die Bank of America Merrill Lynch. Denn schwache Unternehmensgewinne und nach unten revidierte Prognosen würden die Rekordhochs der Indizes nicht rechtfertigen, heißt es bei "CNBC". Die Ertragsprognosen des S&P 500 seien zwischen November und Dezember schwach gewesen, damit hätten sich also auch die Gewinnaussichten der Unternehmen nicht verbessert. "Die Renditen des S&P 500 haben vorhersehbare Muster gezeigt, die auf dem Tempo der Aufwärts- oder Abwärtsrevisionen basieren. Unsere kurzfristigen Indikatoren deuten darauf hin, dass die Märkte schwach ins Jahr starten könnten", warnte Savita Subramanian, Chefstrategin der Bank. "Schwache Revisionen lassen nichts Gutes für Anfang 2020 erwarten". Sie erklärte kürzlich in einer Notiz zudem, der Bullenmarkt "fühlt sich überbewertet an".
Aufgrund der starken Performance im vergangenen Jahr stünden Unternehmen nun noch mehr unter Druck, starke Gewinne zu erzielen. Sollte ihnen dies allerdings nicht gelingen, würde sich dies negativ auf den Markt auswirken.
Potenzielle Risiken im Blick behalten
Darüber hinaus sollten Anleger potenzielle Risiken nicht aus den Augen verlieren, erinnerte Subramanian. Handelsspannungen, ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, geopolitische Schlagzielen oder ein Einbruch der Verbraucherausgaben seien mögliche Gefahren, gibt "Yahoo Finance" die Einschätzung der Chefstrategien der US-Bank wieder.
2020 weniger starkes Jahr
Generell zeigt sich die Bank of America für das kürzlich gestartete Jahr nicht allzu optimistisch. Subramanian sieht den S&P 500 zum Jahresende bei 3.300 Punkten, das wäre ein Anstieg von gerade mal rund 1,6 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau. Auch die Citigroup teilt diese Einschätzung. BMO Capital Marktes und Goldman Sachs zeigten sich derweil dem "Wall Street Journal" zufolge etwas zuversichtlicher und schätzen, dass der marktbreite Index das Jahr 2020 bei 3.400 Punkten beenden wird, was einem Zuwachs von etwa 4,6 Prozent gleichkommen würde. Für den Rest des Jahrzehnts prognostiziert Bank of Americas Subramanian allerdings wieder ein stärkeres Wachstum.
Redaktion finanzen.net
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