Hohe Inflation sorgte 2022 für rekordhohen Reallohnverlust der Deutschen
Die hohe Inflation hat die Lohnsteigerungen in Deutschland im vergangenen Jahr aufgefressen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete, sanken die Reallöhne im Jahr 2022 um 3,1 Prozent, nachdem sie bereits in den vorherigen beiden Krisenjahren rückläufig gewesen waren. Die Nominallöhne kletterten indessen um 3,5 Prozent. Die Entwicklung der Reallöhne wurde im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis vom 7. Februar um 1,0 Prozentpunkte nach unten korrigiert, was auf die turnusmäßige Revision des Verbraucherpreisindex zurückzuführen ist.
Nach wie vor handelt es sich um den höchsten Anstieg der Nominallöhne bei gleichzeitig stärksten Reallohnverlust für die Beschäftigten, der seit Beginn der Zeitreihe 2008 in Deutschland gemessen wurde. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf.
Auch im vierten Quartal 2022 sanken die Reallöhne. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergab sich ein Rückgang von insgesamt 3,7 Prozent bei einem Nominallohnzuwachs von 4,7 Prozent und einem Anstieg der Verbraucherpreise um 8,6 Prozent.
Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: Aleksandar Mijatovic / Shutterstock.com, LittleElephant / Shutterstock.com