Wirtschaftsweise korrigieren Konjunkturprognose nach unten
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wird seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr nach unten korrigieren.
Das kündigte dessen Vorsitzender Lars Feld in den Zeitungen der Funke Mediengruppe an. "Der Lockdown hat länger gedauert und die Außenwirtschaft wird härter getroffen als erwartet. Vor allem im Hinblick auf die USA waren wir deutlich zu optimistisch", sagte der Freiburger Wirtschaftsprofessor. "Wir haben in diesem Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, der voraussichtlich zwischen minus 6 Prozent und minus 7 Prozent liegen wird."
Im März hatten die sogenannten Wirtschaftsweisen drei Szenarien vorgelegt, die im günstigen Fall einer schnellen Erholung von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 2,8 Prozent und bei einer negativen Entwicklung mit zahlreichen Insolvenzen von einer Schrumpfung der deutschen Volkswirtschaft um 5,4 Prozent im Jahr 2020 ausgehen.
Zugleich stellte sich Feld hinter die Entscheidung für einen Lockdown, gefolgt von einer vorsichtigen Öffnung. "Eine schnelle zweite Welle mit einem zweiten Lockdown wäre wesentlich schädlicher", sagte er. "Wenn es uns gelingt, die zweite Welle in den nächsten Winter zu verschieben, sind wir viel besser vorbereitet und können wahrscheinlich einen Lockdown verhindern.
DJG/sha/err
FRANKFURT (Dow Jones)
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