Liste abgelehnt

Neues Chaos bei Nikola: Nikola will Ex-Chef Milton Einflussnahme auf Board verweigern

15.02.24 20:17 Uhr

NASDAQ-Titel Nikola-Aktie: Neuer Machtkampf um die Nikola-Führungsebene | finanzen.net

Der Elektrolastwagenbauer Nikola kommt nicht zur Ruhe. Einmal mehr steht Ex-Chef Trevor Milton im Fokus, der kürzlich wegen Betrugs verurteilt wurde.

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• Nikola-Gründer Milton schickt Liste mit Board-Mitgliedern
• Nikola lehnt Nominierung ab
• Unterstützung für aktuelle Board-Mitglieder

Im Dezember 2023 wurde Trevor Milton, der Gründer und ehemalige CEO des Elektrolastwagenbauers Nikola, zu 48 Monaten Gefängnis und anschließender Freilassung unter Aufsicht für drei Jahre verurteilt. Ein Gericht sah es als erwiesen an, dass er über das Geschäft von Nikola falsche Angaben gemacht habe, Investoren sollen durch falsche Versprechen betrogen worden sein. Neben der Gefängnisstrafe wurde der Ex-Chef auch zu einer Geldstrafe und einer Entschädigung an Investoren verdonnert.

Milton hatte stets seine Unschuld in dieser Angelegenheit beteuert. Auch nach der Verurteilung bleibt er finanziell an Nikola beteiligt, seine Schulden bei dem Unternehmen hat er unterdessen offenbar noch nicht in Angriff genommen. Wie aus einer Pressemitteilung von Nikola hervor geht, schuldet der Ex-Chef dem Elektrolastwagenbauer weiterhin 265 Millionen US-Dollar zuzüglich Zinsen. "Nikola sucht energisch nach allen rechtlichen Wegen, um die dem Unternehmen von Herrn Milton geschuldeten Gelder zurückzufordern", heißt es von Unternehmensseite.

Nikola-Führung: Milton will wieder Einfluss

Der verurteilte Gründer, der weiterhin rund vier Prozent der Nikola-Aktien besitzt, sucht offenbar weiter nach Wegen wieder Einfluss bei Nikola zu nehmen, nachdem Milton dem Konzern zufolge "vollständig vom Unternehmen getrennt und seit September 2020 nicht mehr am Tagesgeschäft von Nikola beteiligt" ist.

Möglich werden soll dies über die Besetzung des Nikola-Boards: "Am 26. Januar 2024 erhielt Nikola eine Mitteilung von M&M Residual, LLC, dem Unternehmen von Herrn Milton, in der seine Absicht erklärt wurde, fünf Direktoren für seinen achtköpfigen Vorstand zu nominieren: Cole Cannon, Derek Johnson, Hans Peterson, Paul Southam und Dave Sparks", teilte Nikola mit. Der Vorstand habe diese Liste geprüft, befürworte die Nominierung aber nicht und habe sie abgelehnt. "Die nominierten Direktoren verfügen über keine Erfahrung in börsennotierten Unternehmen, bringen keine Fähigkeiten oder Erfahrungen in den Vorstand ein und es mangelt ihnen unbestreitbar an der umfassenden Erfahrung, die die derzeitigen Nikola-Vorstandsmitglieder in das Unternehmen einbringen. Darüber hinaus ist das Unternehmen davon überzeugt, dass den nominierten Direktoren das erforderliche Fachwissen oder Wissen fehlt, um die Komplexität eines emissionsfreien Lkw- und Energieinfrastrukturgeschäfts zu bewältigen", hieß es zur Begründung.

Support für aktuelle Board-Mitglieder

Zudem stellte sich der Elektroautobauer hinter die aktuelle Führungsebene: "Der derzeitige Vorstand von Nikola besteht aus einer vielfältigen Gruppe renommierter, führender Experten in ihren jeweiligen Bereichen - von Spedition über Startups und Technologie bis hin zu Energie und Kundenservice - alles wesentliche Aspekte der Geschäftstätigkeit des Unternehmens. Jedes Mitglied verfügt über spezifische und relevante Branchenerfahrungen, die strategische Initiativen vorangetrieben haben, um Nikolas langfristige Finanzkraft zu unterstützen. Dies wiederum erfüllt unser Engagement, langfristigen Wert für unsere Aktionäre zu schaffen". Der Vorstand von Nikola verfüge über das Fachwissen und die Erfahrung, die für den Erfolg des Unternehmens erforderlich seien, "und unser Team steht fest hinter ihm."

Nikola-Aktie mit brutalem Absturz

Die Nikola-Aktie, die als gefeierte Hoffnung im EV-Segment 2020 an die US-Börse NASDAQ gegangen war und ihr Debüt zum Preis von 37,55 US-Dollar feierte, wurde zwischenzeitlich für über 70 US-Dollar gehandelt. Inzwischen ist der Anteilsschein ein Pennystock, das Unternehmen, das an der Börse zeitweise mehr wert war als der US-Traditionsautobauer Ford, hat derzeit noch einen Marktwert von rund 853 Millionen US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Nikola Corporation, Julio Ricco / Shutterstock.com

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