ZEW-Konjunkturerwartungen sinken - deutlich schlechtere Lagebeurteilung
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland sind im Oktober etwas stärker als erwartet gesunken, wobei vor allem ein starker Rückgang der Lagebeurteilung negativ überraschte.
Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen ging auf 22,3 (September: 26,5) Punkte zurück, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Es war der fünfte Rückgang in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 24,0 Punkten prognostiziert.
"Der konjunkturelle Ausblick für die deutsche Wirtschaft hat sich spürbar eingetrübt. Der erneute Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen geht hauptsächlich auf die weiterhin bestehenden Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten zurück. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten erwarten vor allem bei den exportorientierten Branchen wie zum Beispiel Fahrzeugbau und Chemie/Pharma eine Verschlechterung der Ertragslage", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten.
Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage in Deutschland sank auf 21,6 (31,9) Punkte. Es war der erste Rückgang nach sieben Anstiegen in Folge. Volkswirte hatten hier einen Rückgang auf nur 28,0 Punkte erwartet.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf 21,0 (31,1) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage verringerte sich auf 15,9 (22,5) Zähler. Die Inflationserwartungen für den Euroraum sanken auf 17,1 (20,1) Punkte. Die Expertinnen und Experten rechnen laut ZEW aber damit, dass die Inflation in den nächsten sechs Monaten zurückgehen wird.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW