GfK-Konsumklima erholt sich etwas vom Corona-Schock
Das Verbraucherverhalten erholt sich nach Angaben der Konsumforscher der GfK ein wenig von dem Schock, der durch die Coronavirus-Pandemie ausgelöst wurde.
Die Experten ermittelten für Juni einen Wert ihres Indikators zum Konsumklima von minus 18,9 und damit 4,2 Punkte mehr als im Mai, für den revidiert minus 23,1 Punkte ausgewiesen wurden.
Zunächst hatten sie für Mai noch einen Wert von minus 23,4 Zählern berichtet. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten auf dieser Basis für Juni eine Verbesserung auf minus 18,0 Punkte erwartet. Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus hatten die Verbraucherstimmung in Deutschland zuvor auf einen historischen Tiefststand fallen lassen.
Sehr viele Verbraucher hätten durch die schrecklichen Bilder aus Norditalien, New York und Spanien unter Schock gestanden, was zu dem beispiellosen Absturz der Konsumstimmung beigetragen habe. Ein weiterer Fall des Konsumklimas sei nun nicht zu beobachten. Dennoch seien minus 18,9 Punkte der zweitniedrigste je gemessene Wert.
Verunsicherung bleibt groß
"Die schrittweise Öffnung vieler Geschäfte hat sicherlich dazu beigetragen, dass die Konsumneigung keine weiteren Einbußen hinnehmen muss und aktuell sogar etwas zulegen kann", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Dennoch ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß." Sie sähen eine schwere Rezession auf sich zukommen. Die Angst vor Jobverlust bleibe hoch, und dies erweise sich neben den Einkommenseinbußen derzeit als ein wichtiges Konsumhemmnis. "Darauf müssen sich Händler und Hersteller weiterhin einstellen", betonte er.
Sowohl Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch Anschaffungsneigung legten im Mai laut GfK leicht zu. Die Konjunkturerwartung gewann um 11 auf minus 10,4 Punkte. Die Wirtschaft werde nun schneller wieder hochgefahren als noch vor einigen Wochen vermutet. Damit steige auch die Hoffnung der Verbraucher, dass ein Debakel auf dem Arbeitsmarkt verhindert werde. Bund und Länder setzten enorme Mengen an Finanzhilfen und künftig Konjunkturprogramme ein, um die Nachfrage zu stimulieren.
Nachdem die Einkommenserwartung im Vormonat noch einen beispiellosen Rekordverlust verzeichnete, legte sie um 13,6 auf minus 5,7 Zähler zu. Von den verbesserten Einkommensaussichten könne auch die Anschaffungsneigung profitieren. Der Indikator gewann 10,1 auf 5,5 Punkte.
DJG/ank/mgo
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)
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Bildquellen: GfK