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Short-Sale-Index: Bärische Stimmung der Short-Seller erreicht höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten

15.12.23 23:00 Uhr

Short-Sale-Index: Bärische Stimmung der Short-Seller erreicht höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten | finanzen.net

Die Gemeinschaft der Leerverkäufer hält den Aktienmarkt offenbar für überbewertet: Laut Ringgenbergs Short-Sale-Index ist die Stimmung der Short-Seller momentan so bärisch wie zuletzt beim Platzen der Dot-Com-Blase.

• Leerverkäufer sind laut Ringgenbergs Short-Sale-Index zuletzt besonders aggressiv
• Muster des Index ähnelt den Jahren 2000 und 2008
• Ringgenberg: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienmarkt in den nächsten 12 Monaten fallen wird, ist deutlich erhöht

Short-Seller sind so bärisch wie seit 20 Jahren nicht mehr

Wie Barron's in einem Bericht erklärt, sind Short-Seller so bärisch wie zuletzt beim Platzen der Dot-Com-Blase vor mehr als 20 Jahren - und das signalisiere schlechte Aussichten für den Aktienmarkt im kommenden Jahr. Diese Einschätzung werde zwar nicht von allen geteilt, da manche Experten der Überzeugung seien, dass eine bullische Entwicklung eintrete, wenn die bärische Stimmung extreme Werte erreicht habe, Matthew Ringgenberg, ein Finanzprofessor an der University of Utah, erklärte laut der Nachrichtenseite jedoch, dass diese Menschen falsch liegen würden, wenn es um die Auswirkungen der Summe der Leerverkäufe auf den Gesamtmarkt gehe.

Ringgenbergs Short-Sale-Index

In einer Studie hielt er fest, dass eine "abgeleitete" Version der Leerverkaufsquote "wohl der stärkste bekannte Prädiktor für die Gesamtaktienrenditen" in den folgenden zwölf Monaten sei und alle gängigen Indikatoren zur Renditeprognose übertreffe - etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Die Leerverkaufsquote wird ermittelt, indem die Anzahl der aktuell leer verkauften Aktien durch die Gesamtanzahl der im Umlauf befindlichen Aktien geteilt wird. Ringgenberg fand in der entsprechenden Studie heraus, dass es notwendig sei, dieses Verhältnis zu "detrendieren", also sich auf das Ausmaß zu konzentrieren, in dem es über oder unter einem zugrunde liegenden Trend liegt. Dies sei aufgrund säkularer Trends im Volumen der marktweiten Leerverkäufe erforderlich, da es für Händler abwechselnd einfacher oder schwieriger sei, Aktien zu shorten.

Ringgenbergs abgeleiteter Leerverkaufsindex ist so konstruiert, dass sein langfristiger Durchschnitt gleich Null ist - ein positiver Wert bedeutet "abnorm hohe Gesamtleerverkäufe" und ein negativer Wert "abnorm niedrige Gesamtleerverkäufe". Im September stieg der Index sprunghaft an und erhöhte sich im Oktober sogar noch weiter, wie Barron’s berichtet. Obwohl er im November leicht zurückging, deutet der jüngste Wert von 3,03 darauf hin, dass die Leerverkäufer besonders aggressiv sind, weil sie glauben, dass niedrigere Preise bevorstehen.

Auswirkungen auf den Markt 2024

Ringgenberg selbst erklärte gegenüber Barron’s, dass nicht nur der jüngste Anstieg seines Leerverkaufsindex besorgniserregend sei. Er sagte auch, dass das jüngste Muster des Index den "Sägezahnspitzen" ähnele, die in den Jahren 2000 und 2008 auftraten, bevor der Höhepunkt des Short-Interesses erreicht wurde. Er räumte zwar ein, dass es schwierig sei, Marktbewegungen vorherzusagen, aber die Daten würden darauf hindeuten, dass "die Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienmarkt in den nächsten 12 Monaten fallen wird, deutlich erhöht ist".

Ringgenbergs Studie weist laut Barron’s jedoch nicht nur darauf hin, dass Anleger sich auf die Möglichkeit niedrigerer Kurse im kommenden Jahr einstellen sollten, sondern stellt auch die Annahme infrage, dass Leerverkäufer grundsätzlich unethische Akteure sind. Diese Vorstellung verbreitete sich besonders unter einigen Daytradern während des Meme-Aktienrausches zu Beginn des Jahres 2021, der bei GameStop seinen Anfang fand. Obwohl Ringgenberg nicht leugnet, dass einige Leerverkäufer fragwürdiges Verhalten an den Tag legen, argumentiert er, dass dies fair bewertet werden sollte. Aktuell betrachte die Gemeinschaft der Leerverkäufer Aktien als überbewertet.

Redaktion finanzen.net

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