Sommer-Rally statt Sommerflaute? Das macht Jim Cramer zuversichtlich
Im Sommer wird es am Aktienmarkt häufig merklich ruhiger. In diesem Jahr könnte Anleger aber eine positive Überraschung erwarten, glaubt Marktexperte Jim Cramer.
• Cramer verweist auf Charts von Larry Williams
• Dow steigt im August - unabhängig vom Wahlfavoriten
• Diesjährige Kandidatenlandschaft chaotisch
Der ehemalige Hedgefondsmanager Jim Cramer sieht Chancen auf eine Sommerrally. Dabei dürfte es insbesondere ein Effekt sein, der den Börsen zu Gewinnen verhilft.
US-Wahl wirft ihre Schatten voraus
In seiner CNBC-Sendung "Mad Money" erklärte der ehemalige Hedgefonds-Manager mit Blick auf das Chartbild, was ihn für eine positive Aktienkursentwicklung im Sommer so zuversichtlich macht. "Die von Larry Williams interpretierten Diagramme deuten darauf hin, dass der Dow Jones in jedem Wahljahr fast immer im August steigt - was für eine Erkenntnis - unabhängig davon, wer vorne liegt", sagte er und wies darauf hin, dass der August normalerweise ein schlechter Monat sei für den Markt. "Das ist genau die Art von Muster, mit der man etwas Geld verdienen kann."
Larry Williams ist einer der erfolgreichsten Trader und gibt sein Wissen an Andere weiter. Er stützt sich bei seinen Trades auf eine selbst berechnete Datenbasis, da er es für elementar hält, historische Daten richtig zu nutzen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dafür hat er eigene Indikatoren entwickelt: Basis seiner Auswertungen sind die Fundamentaldaten des Marktes, die er mit technisch bedeutsamen Handelspunkten verbindet und somit einen flexibleren Handelsansatz verfolgt.
Für Jim Cramer offenbar ein erfolgversprechender Ansatz, auch wenn der Marktexperte darauf hinweist, wie chaotisch die politische Landschaft im diesjährigen US-Wahlzyklus ist. Immerhin tritt mit Joe Biden ein wegen seines Alters umstrittener Kandidat gegen Donald Trump an, der wegen Straftaten angeklagt wurde. Zudem verwies Cramer darauf, dass beide voraussichtlichen Kandidaten durchaus unterschiedliche wirtschaftspolitische Überzeugungen hätten und diese Unterschiede erhebliche Teile des Marktes betreffen würden.
Durchschnittsperformance greift zu kurz
Cramer erklärt den Ansatz von Williams, der davon überzeugt ist, dass es irreführend sein könnte, Diagramme zu interpretieren, die die durchschnittliche Performance des Dow ausschließlich aus Jahren zeigen, in denen ein Amtsinhaber oder ein Herausforderer gewonnen haben. Um wirklich schlüssig zu sein, seien die Datenstichproben aus den beiden getrennten Pools zu klein. Nach Ansicht von Williams können größere aggregierte Daten über den Blue-Chip-Index aus jedem Wahljahr möglicherweise ein genaueres Bild davon zeichnen, wie sich der Markt verhalten wird.
"In den letzten fast 60 Jahren sieht Williams also zwei Muster: Erstens schneiden Aktien im August normalerweise gut ab, was höchst ungewöhnlich ist, das ist ein schrecklicher Monat", sagte Cramer. "Zweitens werden Aktien im Laufe des Oktobers tendenziell in Mitleidenschaft gezogen, bevor sie etwa ein oder zwei Wochen vor der Wahl ihren Tiefpunkt erreichen und dann typischerweise wieder in den Rallymodus übergehen."
Börsen 2024 stark
Im bisherigen Jahresverlauf haben die US-Märkte bereits eine starke Performance hingelegt. Während der Techwerteindex NASDAQ Composite rund 23 Prozent an Wert gewonnen hat, verbuchte der S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf ein Plus von mehr als 18 Prozent. Der Bluechip-Index Dow Jones zeigt sich im direkten Vergleich etwas abgeschlagen und konnte bislang nur rund 6,7 Prozent steigen. Wenn Cramer Recht behält, könnte sich dies im August aber ändern.
Redaktion finanzen.net
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