Mark Hulbert: Anleger sollten ihr Risiko reduzieren
Laut Mark Hulbert, Finanzanalyst, Journalist und Autor, bieten risikoreichere Aktienstrategien langfristig keinen Vorteil. Er rät Anlegern daher, das Risikoniveau ihres Anlageportfolios zu reduzieren.
• Hulbert: Risikoreichere Aktienstrategien bieten langfristig keinen Vorteil
• Korrelation zwischen Risiko und Rendite im Fokus
• Finanzanalyst rät zur Reduzierung des Risikos im Portfolio
MarketWatch-Kolumnist Mark Hulbert rät Anlegern, ihr Risiko zu reduzieren, auch wenn er nicht davon ausgeht, dass die Märkte kurz vor einem Einbruch stehen. Doch seiner Meinung nach bestehe der Schlüssel zum langfristigen Erfolg am Aktienmarkt nicht darin, immer mehr Risiken einzugehen.
Die Reduzierung des Risikos im Portfolio begründet Hulbert damit, dass risikoreichere Strategien langfristig keinen Vorteil bieten würden. "Wenn Sie zu große Risiken eingehen, verlieren Sie nicht nur umsonst den Schlaf, sondern es besteht eine größere Chance, dass Sie Ihre Strategien zum ungünstigsten Zeitpunkt aufgeben", so Hulbert in seinem Beitrag für MarketWatch.
Korrelation zwischen Risiko und Rendite
Um dies zu verdeutlichen, verweist Hulbert auf zwei Diagramme, die den Ertrag gegenüber dem Risiko über einen Zeitraum von 12 Monaten bzw. 20 Jahren für die von seiner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überwachten Investment-Newsletter darstellen.
Bei dem Diagramm für den Zeitraum von 12 Monaten bestehe eine positive Korrelation zwischen Risiko und Rendite. "Das ist nicht verwunderlich, denn wenn der Markt steigt, werden diejenigen am besten abschneiden, die alles geben und das größte Risiko eingehen", so Hulbert.
Bei dem Diagramm für den Zeitraum von 20 Jahren sei das Verhältnis zwischen Risiko und Rendite hingegen negativ. "Dieses Ergebnis ist auch nicht überraschend, da sich das Risiko irgendwann manifestiert und ein Zeitraum von zwei Jahrzehnten zwangsläufig mehrere Perioden mit erhöhtem Risiko umfassen wird. Wenn das passiert, werden die Aktien, die sich auf kurze Sicht gut entwickelt haben, höchstwahrscheinlich stark darunter leiden", erklärt er.
Risiko reduzieren
Um zu erklären, warum Risiko und Ertrag nicht immer so miteinander in Zusammenhang stehen, wie wir denken, verweist Hulbert auf eine "Besonderheit der einfachen Arithmetik". So ist nach einem Verlust in Höhe eines bestimmten Prozentsatzes ein größerer Prozentsatz an Gewinn nötig, um wieder den Break-Even zu erreichen. Um zum Beispiel einen Verlust von 50 Prozent auszugleichen, muss ein Gewinn von 100 Prozent erzielt werden.
Anleger würden weniger als die Hälfte ihrer Rendite verlieren, wenn sie ihr Risiko halbieren. "Wenn Sie also statt 100 Prozent Ihres Vermögens an der Börse zu investieren, nur 50 Prozent investieren und auf die andere Hälfte Ihres Geldes keine Zinsen verdienen würden, wäre Ihre jährliche Rendite 4,2 Prozent - 0,3 Prozentpunkte auf Jahresbasis besser, als genau die Hälfte der langfristigen jährlichen Marktrendite von 7,7 Prozent zu erwirtschaften", erklärt Hulbert.
Anleger sollten seiner Meinung nach daher das Risiko niedrig genug halten, damit sie Bärenmärkte, die unvermeidlich sind, überstehen können. "Sie gewinnen vielleicht nicht das jährliche Leistungs-Gewinnspiel, aber die Chancen stehen gut, dass Sie zuletzt lachen werden", so Hulbert.
Redaktion finanzen.net
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