Kurz vorm Endspurt

Geht Trump in der heißen Phase das Geld aus?

21.06.16 17:15 Uhr

Geht Trump in der heißen Phase das Geld aus? | finanzen.net

Der US-Wahlkampf geht in die entscheidende Phase, doch Donald Trumps Vormarsch stockt. Nicht nur der Gegenwind aus den eigenen Reihen setzt dem Republikaner zu, auch das Geld scheint ihm auszugehen.

Im Gegensatz zu seiner Rivalin Hillary Clinton hatte Donald Trump seinen Wahlkampf bislang ohnehin mit eher schlanken finanziellen Mitteln geführt. Im Mai standen dem Republikaner jedoch lediglich 3,1 Millionen Dollar für den Wahlkampf zur Verfügung - davon 2,2 Millionen Dollar als Kredit von ihm selbst. Clinton erhielt hingegen ganze 26,4 Millionen Dollar an Spenden und konnte der Wahlkampfbehörde zufolge letztlich ganze 42,5 Millionen Dollar für den Wahlkampf auffahren. Anfang Juni hatte Trump für seine Kampagne nur noch 1,3 Millionen Dollar zur Verfügung, wie mehrere Medien unter Berufung auf die Bundeswahlbehörde berichten. Ein solcher Betrag sei eher für einen Sitz im Repräsentantenhaus angemessen als für den Wahlkampf um das Weiße Haus, berichtet die "New York Times". Mit diesem klaren finanziellen Unterschied gegenüber seiner Konkurrentin verzeichnet Trump so etwas wie einen Rekord: Kein Präsidentschaftskandidat in der jüngeren amerikanischen Geschichte startete mit einem so großen finanziellen Rückstand in die heiße Phase des Wahlkampfes, berichtete die "New York Times" weiter.

Trump muss an der Werbung sparen

Das bedeutet für Donald Trump nun offenbar auch, dass er den Gürtel in Sachen Werbung enger schnallen muss. Während Hillary Clinton im Juni knapp über 26 Millionen Dollar in Wahlwerbung investierte, hat Trump seine Fernsehspots auf null heruntergefahren und buchte für Sommer und Herbst keine einzige Zeitungsanzeige. Auch personell ist Trump deutlich abgespeckter aufgestellt, als seine stärkste Konkurrentin Clinton: Rund 70 Leute umfasst sein Team, während Clintons Team zehnfach so groß ist und knapp 700 Leute zählt. Und einen bislang wichtigen Mann ist Trump zudem erst seit Kurzem losgeworden: Seinen Wahlkampfleiter Corey Lewandowski, den man offenbar für die zuletzt stark abgefallenen Umfragewerte Donald Trumps verantwortlich macht.

Zahlt Trump nun aus eigener Tasche?

CNN vermutet, dass Trump die Lücke in den Wahlkampf-Finanzen auch aus eigener Tasche schließen könnte. Angedeutet, dass er dies tatsächlich tun wolle, habe der Milliardär jedoch bislang nicht. Im Gegenteil: Trump und sein Team betonen verstärkt, dass sie mit viel weniger Mitteln auskommen können, als Rivalin Clinton. Der gechasste Wahlkampfmanager Lewandowski hatte noch am Montag verkündet: "Wir sind schlanker, gemeiner, effizienter, effektiver". Und: "Wenn dies die Business-Welt wäre, würden die Menschen Mr. Trump für die Art loben, wie er seine Kampagnen führt." Trotz aller Effizienz: Laut CNN-Informationen hat Trump zumindest seine Bemühungen um Spenden im Juni massiv verstärkt.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: John Moore/Getty Images, Spencer Platt/Getty Images