Peter E. Huber hält an altem Kursziel fest: Der DAX wird auf 27.000 Punkte steigen
Der bekannte deutsche Fondsmanager Peter E. Huber hat bereits vor mehr als zehn Jahren ein phänomenales Kursziel für den DAX ausgegeben. In einem aktuellen Beitrag auf seiner Webseite hebt er hervor, dass sich der deutsche Leitindex bislang in etwa wie prognostiziert entwickelt und das Kursziel somit weiter Bestand hat.
• DAX kürzlich mit neuen Rekorden
• Peter E. Huber: DAX im Jahr 2028 bei 27.000 Punkten
• Potenzial auch außerhalb von Deutschland
Der DAX hat derzeit einen guten Lauf: Seit Jahresbeginn konnte der deutsche Leitindex bereits um 12,64 Prozent zulegen und am 15. Mai ein neues Allzeithoch bei 18.892,92 Punkten markieren. Auf Sicht der letzten fünf Jahre legte das Börsenbarometer sogar um 56 Prozent zu (Stand: Schlusskurs vom 15. Mai 2024). Auch in den nächsten vier Jahren ist für den DAX noch ein ähnlich großes Kursplus drin, glaubt Fondsmanager Peter E. Huber.
Peter E. Huber: Bewertungsorientierte Herangehensweise sieht DAX in den nächsten Jahren bei 27.000 Punkten
In einem aktuellen Beitrag auf seiner Webseite "Hubers Portfolio" schrieb der Fondsmanager von Taunus Trust, dass er eigentlich nicht viel von Börsenprognosen halte. Er habe mit seinem Team "unzählige fundamentale, monetäre und markttechnische Indikatoren auf ihre Börsenrelevanz" hin untersucht und dabei festgestellt, dass es "keine Zeitreihen gibt, mit denen man auch nur halbwegs zuverlässig sagen kann, wo der DAX am Jahresende steht". Das liege an der Effizienz der Börsen, die alle öffentlich bekannten Informationen sowie die Erwartungen der Marktteilnehmer bereits einpreisen würden. "Wie sich der DAX auf kurze und mittlere Sicht entwickelt, hängt daher von Ereignissen ab, die erst in der Zukunft eintreten und die man somit nicht vorhersehen kann. Es sei denn, man befindet sich im Besitz einer Kristallkugel", so Huber.
Während Börsenprognosen für die kommenden Monate also ihr Papier nicht wert seien, lasse sich der Börsenverlauf langfristig aber sehr wohl abschätzen, schrieb der Fondsmanager in einem Gastbeitrag für "The Market". Auf seiner Webseite erklärte er, dass er dabei jedoch "bewertungs- und nicht prognoseorientiert" vorgehe. Konkret heißt das, dass Peter E. Huber Anlageentscheidungen auf Basis von Über- und Unterbewertungen am Markt trifft, weil er davon ausgeht, dass langfristig eine Mean Reversion stattfindet und sich die Fehlbewertungen wieder ausgleichen. Bei dieser Herangehensweise hätten sich das Shiller-KGV und das Kurs/Buchwert-Verhältnis als besonders wertvoll erwiesen, da sie "recht zuverlässig das Kurspotential von Börsen und Branchen auf Sicht von zwölf bis 15 Jahren anzeigen" würden, so der Experte.
Auf Basis dieser zwei Kennzahlen hat der Fondsmanager mit seinem Team bereits 2013 ein Kursziel von 27.000 Punkten für den DAX im Jahr 2028 errechnet. Zusätzlich wurde ein mittlerer Kursverlauf definiert, um den der Index auf seinem Weg zu dieser Marke schwanken werde. Diese Prognose scheint sich bislang als korrekt erwiesen zu haben, denn wie Huber berichtet, hätten die Schwankungen des DAX in den letzten zehn Jahren überwiegend im genannten Bereich gelegen. Das mehr als zehn Jahre alte Kursziel hat somit also weiter Bestand. Um es zu erreichen, müsste der deutsche Leitindex ausgehend von seinem letzten Schlusskurs noch um rund 43 Prozent zulegen - was angesichts des Anstiegs um 56 Prozent in den letzten fünf Jahren durchaus möglich erscheint (Stand: Schlusskurs vom 15. Mai 2024).
Diese Märkte bieten laut dem Fondsmanager Potenzial
Mit Blick auf den deutschen Leitindex warnte Peter E. Huber laut "FONDS professionell" jedoch bereits im März 2024 auch davor, dass der DAX verfälscht und als Spiegel der deutschen Konjunktur ungeeignet sei. Das liege hauptsächlich dran, dass er alle Dividendenzahlungen miteinbezieht. "Das wäre ungefähr so, als würden Sie bei einer Immobilie nicht nur den aktuellen Marktwert betrachten, sondern auch alle jemals gezahlten Mieten draufschlagen. Das kann kein sinnvoller Wert sein", zitiert die Finanzwebseite den Fondsmanager. Rechne man die Dividenden heraus, habe sich der DAX in den vergangenen 25 Jahren kaum bewegt.
Langfristig sehe Huber für den deutschen Aktienmarkt dennoch erhebliches Potenzial, heißt es auch bei "FONDS professionell". Laut dem Börsenexperten gebe es in Deutschland "so viele gute Investitionsansätze und tolle Forscher", man müsse nur lernen, die Chancen zu nutzen und sie in marktfähige Produkte umzusetzen.
Mit Blick auf kurz- bis mittelfristige Einstiegschancen hätten die Bewertungsindikatoren von Taunus Trust aber auch andere interessante Länder aufgetan, heißt es in dem Beitrag auf "Hubers Portfolio". Während die Wall Street - und speziell auch die Gruppe der Magnificent Seven - sehr hoch bewertet sei, würden viele meist kleinere Börsen - etwa Österreich, Korea, Hongkong oder Ungarn - hingegen recht attraktiv erscheinen.
Redaktion finanzen.net
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