United Internet hält Wachstumskurs nach Drillisch-Übernahme
Der Telekommunikationsanbieter United Internet hat zu Jahresbeginn von einem ordentlichen Kundenzuwachs profitiert.
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Die Zahl der Vertragskunden wuchs im ersten Quartal bei den Internet- und Mobilfunkanschlüssen der Tochter 1&1 Drillisch um 270 000, wie das TecDAX-Schwergewicht am Mittwoch in Montabaur mitteilte. Hinzu kamen 30 000 zahlungspflichtige Verträge im Geschäft mit Web-Anwendungen wie Webseiten-Bau und -Hosting. Die am Montag angekündigte Übernahme des Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch Vodafone kritisierte Konzernchef Dommermuth erneut scharf.
Ungeachtet der anstehenden Veränderung im deutschen Telekommarkt will Dommermuth nach Abzug von Kündigungen 1,2 Millionen neue Kunden bei DSL und Mobilfunk gewinnen. Dafür steckt das Unternehmen dieses Jahr viel Geld in subventionierte Smartphones. Mitgründer Dommermuth hatte im vergangenen Jahr den Rivalen Drillisch in einem komplexen Deal übernommen - unter anderem weil die Maintaler einen exklusiven Zugang zum Netz von Telefónica Deutschland haben. Um mit diesem Zugang gutes Geld zu verdienen, braucht das fusionierte Unternehmen jetzt mehr Kunden.
Der Umsatz stieg vor allem wegen der Übernahme des Anbieters Drillisch im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 1,27 Milliarden Euro. Hätten die übernommenen Firmen Drillisch und Strato schon vergangenes Jahr zu United Internet gehört, wäre der Erlös um knapp 12 Prozent gewachsen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte konzernweit um fast 31 Prozent auf 278,3 Millionen Euro - auf vergleichbarer Basis war das ein Plus von fast 9 Prozent. Mit den Werten traf United Internet die Erwartungen von Analysten.
Für Commerzbank-Analystin Heike Pauls war insbesondere das Abschneiden in der Sparte mit Geschäftsanwendungen überraschend gut ausgefallen, im Geschäft mit Mobilfunk- und DSL-Anschlüssen dagegen blieb United etwas hinter ihren Schätzungen zurück. Die Aktie von United Internet lag am Vormittag rund ein halbes Prozent im Plus, 1&1 Drillisch traten auf der Stelle.
Unter dem Strich ging der Gewinn bei United Internet um 8,5 Prozent auf 83,4 Millionen Euro zurück, weil das Unternehmen an die Minderheitsaktionäre von 1&1 Drillisch sowie an den Investor Warburg Pincus mehr Gewinnanteile abführen musste.
Die Tochter 1&1 Drillisch, bei der das Telekommunikationsgeschäft für Privatkunden gebündelt ist, wuchs nominell um knapp 45 Prozent auf 904,3 Millionen Euro Umsatz. Das operative Ergebnis fiel mit 165,5 Millionen Euro gut 55 Prozent höher aus. Bei beiden Werten konnten die im TecDax notierte Sparte aus eigener Kraft um knapp ein Sechstel zulegen. United Internet sowie 1&1 Drillisch bestätigten die Jahresprognosen.
Den von Vodafone geplanten deutlichen Ausbau des deutschen Geschäfts durch die Übernahme von Unitymedia hält Dommermuth für nicht genehmigungsfähig. "Der angekündigte Zusammenschluss hätte enorme Auswirkungen auf den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt. Zusammen mit der Telekom würde Vodafone ein Duopol bilden, also zwei Große, die sich den Markt im Wesentlichen aufteilen. Und das ohne zusätzlichen Nutzen für die Verbraucher, denn sowohl Vodafone als auch Unitymedia bieten bereits Gigabit-Bandbreiten an und haben deren weiteren Ausbau angekündigt."/men/zb/fba
MONTABAUR (dpa-AFX)
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Bildquellen: A. Hesse
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17.07.2019 | United Internet Underperform | Macquarie Research | |
04.12.2015 | United Internet Sell | Citigroup Corp. | |
09.09.2015 | United Internet Sell | Citigroup Corp. | |
20.08.2015 | United Internet Reduce | Kepler Cheuvreux |
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