Vergleich mit "Flugzeugabsturz": "The Big Short"-Investor Michael Burry deutet Parallelen zu Weltfinanzkrise an
Michael Burry ist vor allem durch seine Short-Wette gegen den US-amerikanischen Immobilienmarkt bekannt. Nachdem die Immobilienblase 2007 platzte und schließlich eine Finanzkrise auslöste, konnte der Shortseller satte Gewinne einstreichen. Nun äußerte sich der Fondsmanager auf Twitter zur aktuellen Lage an den Märkten.
• Michael Burry vergleicht Marktsituation mit "Flugzeugabsturz"
• Vergleich mit Finanzkrise 2008
• Folgt ein weiterer Crash?
"The Big Short"-Investor Michael Burry mit kurzlebigen Börsen-Tweets
Der US-Investor Michael Bury dürfte Marktbeobachtern vor allem durch seine Short-Wette gegen den US-Immobilienmarkt bekannt sein, die ihm nach dem Platzen der Immobilienblase 2008 zu einem Millionengewinn verhalf, sowie die filmische Abhandlung der Geschehnisse, die 2015 unter dem Titel "The Big Short" in die Kinos kam. Mittlerweile betreut der Shortseller seinen eigenen Hedgefonds "Scion Asset Management" und gibt über sein Twitter-Profil immer wieder seine Einschätzung zur derzeitigen Marktsituation oder auch zu einzelnen Assets ab. Lange sind Burrys Kurznachrichten in der Regel aber nicht abrufbar. Der Finanzexperte hat die Angewohnheit, seine Nachrichten - oder gar seinen Account - immer wieder zu löschen, nachdem er kontroverse Ansichten zum Marktgeschehen geteilt hat. Zu diesem Zweck wurde der Twitter-Account "Michael Burry Archive" ins Leben gerufen, der die Kurztexte des Investors in Form von Screenshots dokumentiert.
- Michael Burry Archive (@BurryArchive) May 23, 2022
"Ja, ich weiß, das Löschen von Tweets bedeutet nicht, dass sie wirklich gelöscht werden. Aber das ist nicht der Grund, warum ich sie lösche", soll Burry laut dem Archiv-Account etwa kürzlich geschrieben haben.
"Als würde man einen Flugzeugabsturz beobachten"
Kurz darauf äußerte sich Burry via Twitter erneut zur aktuellen Lage am Markt, wenn auch sehr kryptisch. "Wie ich schon 2008 sagte, ist es, als würde man einen Flugzeugabsturz beobachten. Es tut weh, es macht keinen Spaß, und ich lächle nicht", so der Fondsmanager, der auf Twitter unter dem Pseudonym "Cassandra B.C." auftritt. Wie "Business Insider" vermutet, handelt es sich dabei um eine Anspielung auf die trojanische Priesterin Cassandra aus der griechischen Mythologie, die der Legende nach vom Gott Apollon die Gabe der Weissagung erhielt, der aber niemand Glauben schenken sollte. Ähnlich scheint sich demnach auch Burry zu fühlen, wenn er die Lage an den Märkten kommentiert. Mittlerweile wurde der Tweet ebenfalls gelöscht, über den inoffiziellen Archiv-Account ist Burrys Mitteilung aber nach wie vor einsehbar.
- Michael Burry Archive (@BurryArchive) May 24, 2022
Droht ein erneuter Crash?
Zwar ist unklar, worauf Burrys kryptischer Tweet genau anspielt, allerdings wurde die Nachricht veröffentlicht, nachdem der S&P 500 bereits die siebte Woche in Folge tendenziell abwärts notierte, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" betont. Mittlerweile hat der Index der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen aber einen Erholungsversuch gestartet. Nachdem die US-Hausverkäufe im April jedoch deutlich zurückgingen und inflationsbedingt steigende Preise sowie ein sprunghafter Anstieg der Hypothekenzinsen den Immobilienmarkt belasten, könnte Burry der Agentur zufolge aber eine ähnlich dramatische Lage wie 2008 vorhersagen. Bereits im vergangenen Sommer prognostizierte das selbsternannte Orakel, dass sich der Markt in der "größten Spekulationsblase aller Zeiten und aller Dinge" befinde. Auch habe sich der S&P 500 zu früh von seinem Corona-Einbruch im Frühjahr 2020 erholt, warnte der Investor Anfang Mai dieses Jahres auf dem Kurznachrichtendienst.
Aus dem kürzlich veröffentlichten 13F-Formular, welches Anleger, deren Portfoliowert mehr als 100 Millionen US-Dollar beträgt, quartalsweise bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vorlegen müssen, geht die Zusammensetzung von Burrys Scion Asset Management-Fonds im ersten Quartal 2022 hervor. So hielt der Händler im ersten Jahresviertel 2.060 Put-Kontrakte auf Apple-Aktien und ist darüber hinaus in Alphabet-, Meta- und Discovery-Titel investiert. Ob Burry diese Zusammensetzung bei einem möglichen Crash erneut zu einem Millionengewinn verhelfen, bleibt abzuwarten - genau wie zukünftige "Prophezeiungen", die er auf seinem Twitter-Account teilen wird.
Redaktion finanzen.net
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