Hoffnung auf Friedensverhandlungen um Ukraine lassen DAX kräftig klettern
Zum Handelsstart am Freitag schlug der deutsche Aktienmarkt eine Erholung ein, die Unsicherheit der Anleger blieb zunächst spürbar. Am Nachmittag sorgten Kreml-Aussagen für Erleichterung.
Der DAX wies zur Startglocke einen Aufschlag von 1,27 Prozent auf 14.230,09 Punkte aus. Im weiteren Verlauf zeigten sich deutliche Ausschläge. Kurzzeitig ging es sogar unter die Nulllinie. Das Börsenbarometer gewann letztlich 3,67 Prozent auf 14.567,23 Zähler und übersprang damit die 14.500-Punkte-Marke.
Vorgaben aus den USA positiv
Der DAX folgte damit den US-Börsen. Diese waren am Donnerstag zwar zunächst ebenfalls abgesackt, hatten dann aber den Weg zurück in die Gewinnzone gefunden und knapp unter Tageshoch geschlossen. Besonders deutlich konnten US-Technologiewerte zulegen. Auch am Freitag geht es an der Wall Street nordwärts.
Börsenausblick: Volatile Zeiten nach Russland-Invasion in Ukraine
Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners geht trotz des freundlich erwarteten Handelsstarts aber davon aus, dass die Schwankungen an den Börsen auch in der nahen Zukunft überdurchschnittlich hoch bleiben. Positiv sei aus psychologischer Sicht zunächst einmal, "dass der DAX gestern zumindest oberhalb von 14.000 Punkten geschlossen hat".
Kiew unter Beschuss - Sanktionen beschlossen
Während russische Panzer immer weiter in die Ukraine vordringen und Russland die Hauptstadt Kiew unter Beschuss genommen haben, beschloss die Europäische Union ein umfassendes Sanktionspaket gegen Moskau. Das schärfste Schwert aber, den Ausschluss Russlands aus dem internationalen Zahlungssystem Swift, wurde nicht gezogen. Ein direktes Gespräch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin blieb ohne Ergebnis.
Inflationsdruck dürfte sich steigern
Experten von Goldman Sachs verweisen darauf, dass sich die Sanktionen des Westens und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Märkte angesichts der Rohstoff-Engpässe im Vergleich zum Krieg um die ukrainische Halbinsel Krim im Jahr 2014 unterscheiden werden. Außerdem dürfte der Deglobalisierungstrend, den die geopolitischen Risiken widerspiegelten, die andere große weltweite Sorge noch verstärken: den Inflationsdruck.
Moskau zu Friedensverhandlungen in Minsk bereit
Nach Angaben des Kremls ist Russland offenbar bereit ist zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu den Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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