Krieg in der Ukraine

Rheinmetall-Aktie stabil: Rheinmetall schließt Modernisierung von ersten Marder-Schützenpanzern ab

13.06.22 18:00 Uhr

Rheinmetall-Aktie stabil: Rheinmetall schließt Modernisierung von ersten Marder-Schützenpanzern ab | finanzen.net

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat nach eigenen Angaben die Modernisierung erster Schützenpanzer vom Typ Marder abgeschlossen.

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Sechs Fahrzeuge seien bereits "fertig", sagte ein Unternehmenssprecher am Sonntag auf Anfrage. Der "Bild am Sonntag" hatte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger gesagt: "Wir sind dabei, 100 Marder-Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit." Mit Blick auf eine mögliche Lieferung an die Ukraine fügte er hinzu: "Wann und wohin die Marder geliefert werden, ist die Entscheidung der Bundesregierung."

Die Ukraine wünscht sich von Deutschland zur besseren Ausrüstung im Abwehrkampf gegen Russland schwerere Waffen. Rheinmetall hatte die Lieferung der von der Bundeswehr ausgemusterten und wieder aufzubereitenden Marder angeboten. Die Bundesregierung hat nach bisherigem öffentlichen Stand aber noch nicht entschieden. Nach ihren Plänen sollen sie auch nur für einen Ringtausch mit NATO-Partnern eingesetzt werden: Länder wie Tschechien und Griechenland würden sie dann als Ausgleich erhalten, wenn sie ihrerseits alte sowjetischer Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern.

Rheinmetall-Aktien steigen Richtung Rekord - Goldman sieht viel Luft

Aktionäre von Rheinmetall können sich am Montag über kräftige Kursgewinne freuen. Während der deutsche Aktienmarkt insgesamt weiter deutlich abrutschte, ragten die im MDAX notierten Titel des Rüstungs- und Autozulieferkonzerns zum Handelsende auf Vortagesniveau bei 203,00 Euro. Eine optimistische Erstbewertung der Papiere durch die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs stützte die Papiere. In der Spitze orientierte sich der Kurs am Montag mit 215,60 Euro in Richtung des Rekordhochs bei 225 Euro aus dem April.

Als wichtigster Ausrüster der Bundeswehr sei Rheinmetall einer der größten Profiteure im neuen "Superzyklus der Verteidigungsinvestitionen" in Europa, begründete die Analystin Olivia Charley ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 298 Euro. Dieses verspricht mehr als 40 Prozent Kurspotenzial, der bisherige Rekord hätte damit noch viel Luft nach oben. Die Expertin kalkuliert bis 2026 im Schnitt mit einem Wachstum von 14 Prozent pro Jahr, sodass sich der Umsatz im Jahr 2026 im Vergleich zu 2021 verdoppeln sollte. Gleichzeitig stellt sie auch einen deutlichen Anstieg der Profitabilität im Rüstungsbereich in Aussicht.

Börsianer verwiesen parallel auf noch vielversprechender klingende Aussagen des Konzernchefs. "Wir rechnen mit deutlich steigenden Umsätzen in der Größenordnung von bis zu 20 Prozent im Jahr und sind nun dabei, unsere Kapazitäten hochzufahren", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger der "Bild am Sonntag". "Die Produktion von Munition können wir innerhalb der nächsten zwölf Monate mindestens verdreifachen, die der Lkw lässt sich verdoppeln - weil wir vieles an Infrastruktur aus dem Kalten Krieg recht schnell reaktivieren können", sagte er.

Rheinmetall gilt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine als Profiteur der internationalen Verteidigungsinvestitionen. Allein Deutschland will 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Bundeswehr ausgeben, um neue Panzer, Munition und andere militärische Ausrüstungen zu beschaffen. Vor dem Ukraine-Krieg waren die Rheinmetall-Aktien bei 100 Euro gehandelt worden, seither haben sie sich mehr als verdoppelt. Im laufenden Jahr haben sie 150 Prozent an Wert gewonnen.

In dem Gespräch mit der Zeitung äußerte sich Papperger auch zur Situation möglicher Waffenlieferungen an die Ukraine. "Wir sind dabei, 100 Marder-Schützenpanzer instandzusetzen, erste Fahrzeuge sind bereits so weit", sagte er dem Blatt. Wann und wohin die Panzer geliefert werden, liege aber im Ermessen der Bundesregierung. Rheinmetall hatte die Lieferung der von der Bundeswehr ausgemusterten Panzer an die Ukraine angeboten. Zur Debatte steht auch ein "Ringtausch" mit Ländern wie Tschechien oder Griechenland, die alte sowjetische Panzer aus ihren Beständen an die Ukraine liefern könnten.

BERLIN / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, PATRIK STOLLARZ/AFP//Getty Images

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