GfK-Konsumklima fällt wegen Krieg und Inflation auf Rekordtief
Das Konsumklima in Deutschland ist angesichts des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation auf ein historisches Tief gestürzt.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Mai einen Rückgang ihres Indikators auf minus 26,5 Zähler von revidiert minus 15,7 (vorläufig: minus 15,5) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf minus 16,3 Punkte prognostiziert.
Damit fiel das Konsumklima auf einen neuen historischen Tiefststand und unterschritt das bisherige Rekordtief aus dem Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns deutlich. Ein spürbarer Anstieg der Sparneigung im April hat diesen Absturz noch beschleunigt.
"Der Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation haben der Verbraucherstimmung einen schweren Schlag versetzt. Damit haben sich die Hoffnungen auf eine Erholung als Folge der Lockerungen pandemiebedingter Beschränkungen endgültig zerschlagen", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen als auch die Anschaffungsneigung mussten spürbare Einbußen hinnehmen. Das explosionsartige Ansteigen der Energiepreise als Folge der großen Verunsicherung durch den Krieg sowie der umfangreichen Sanktionen gegenüber Russland ließen auch die Einkommensaussichten der Verbraucher abrutschen.
Bürkl sagte weiter: "Eine nachhaltige Trendwende beim Konsumklima wird es nur dann geben können, wenn es beim Krieg in der Ukraine zu erfolgreichen Friedensverhandlungen kommt."
Der Befragungszeitraum war vom 31. März bis 11. April. Die Ergebnisse basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews.
Von Andreas Plecko
NÜRNBERG (Dow Jones)
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