EBA: Aufseher sollten "Covid-Bilanzierung" der Banken prüfen
Die europäischen Bankaufsichtsbehörden sollten nach Aussage des europäischen Bankenregulierers EBA(Euroean Banking Authority) prüfen, ob die Banken bei der Berücksichtigung möglicher künftiger Verluste im Rahmen der Bilanzierung gemäß International Financial Reporting Standard (IFRS 9) korrekt vorgehen.
In einem aktuellen Bericht zur Implementierung der IFRS9 weist die Eba darauf hin, dass die Banken dabei zwar erhebliche Anstrengungen unternommen hätten, bestimmte Bilanzierungspraktiken im aktuellen Umfeld aber untersucht werden müssten.
Die Eba räumt ein, dass die IFRS9-Modelle angesichts der Schwere der Covid-Krise an ihre Grenzen stießen, was "manuelle Anpassungen" notwendig mache. Einige der beobachteten Praktiken sollten aber von den Aufsichtsbehörden eingehender geprüft werden, um die rechtzeitige Berücksichtigung eines stark steigenden Kreditrisikos zu gewährleisten.
"Dies gilt insbesondere für die Ansätze zur Bewertung des signifikant erhöhten Kreditrisikos (Significant Increase in Kreditrisikobewertung - SICR), wo der Begriff der kollektiven Bewertung für Kreditnehmer mit gemeinsamen Merkmalen nur in sehr begrenztem Umfang verwendet wird, was im Kontext eines Umfelds hoher wirtschaftlicher Unsicherheit wie der Covid-19-Krise nicht zu erwarten ist", heißt es in einer Eba-Erklärung.
Bankaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB) haben in jüngster Zeit darauf hingewiesen, dass einige Banken im Euroraum zu optimistisch im Hinblick auf die Entwicklung der notleidenden Kredite seien.
FRANKFURT (Dow Jones)
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