Konzernchef tritt zurück

Julius Bär-Aktie in Grün: Julius Bär schreibt Signa-Kredite ab - Chefwechsel

01.02.24 11:53 Uhr

Julius Bär-Aktie in Grün: Julius Bär schreibt Signa-Kredite ab - Chefwechsel | finanzen.net

Die Bank Julius Bär will nach dem Signa-Debakel reinen Tisch machen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

57,48 CHF 0,04 CHF 0,07%

Konzernchef Philipp Rickenbacher trete mit sofortiger Wirkung zurück, teilte der Konzern am Donnerstag bei der Zahlenvorlage in Zürich mit. Seine Nachfolge übernehme übergangsweise sein Stellvertreter und bisheriger Chief Operating Officer Nic Dreckmann. Rickenbacher führte Julius Bär seit 2019. Die Privatbank schreibt zudem das gesamte Kreditengagement an die insolvente Signa-Gruppe ab. Das führt zu Netto-Kreditverlusten von 606 Millionen Franken. Über den Chef-Abgang hatten zuvor verschiedene Medien berichtet.

Wegen der hohen Abschreibung halbiert sich der Konzerngewinn 2023: Dieser fällt mit 454 Millionen Franken um 52 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres aus. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten bereinigte Konzerngewinn geht um 55 Prozent auf 472 Millionen Franken zurück.

Bereits Ende November hatte Julius Bär bekanntgegeben, dass die Bank einem "europäischen Konglomerat" Kredite im Umfang von 606 Millionen Franken gewährt hatte. Es handelte sich dabei offensichtlich um die Immobilien- und Warenhaus-Gruppe Signa des österreichischen Immobilieninvestors René Benko, bei der nicht nur die Holding-Gesellschaft, sondern auch immer mehr Tochtergesellschaften in Insolvenzverfahren stecken.

Trotz des Gewinnrückgangs soll die Ausschüttung an die Aktionäre stabil bleiben: Der Verwaltungsrat schlägt eine unveränderte Dividende von 2,60 Franken je Aktie vor. Deutlich weniger Geld gibt es allerdings für die Geschäftsführung.

Neben Konzernchef Rickenbacher muss auch das Verwaltungsratsmitglied David Nicol seinen Posten räumen. Der Brite war im Verwaltungsrat Leiter des Risikokomitees. Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher, der im Zusammenhang mit dem Signa-Engagement in die Kritik geraten war, bleibt dagegen im Amt.

Die verwalteten Vermögen beliefen sich zum Jahresende auf 427 Milliarden Franken nach 435 Milliarden per Ende Oktober 2023. Binnen Jahresfrist haben diese damit um ein Prozent zugelegt. Trotz der negativen Schlagzeilen der vergangenen Wochen konnte die Bank 2023 einen Neugeldzufluss von 12,5 Milliarden Franken verzeichnen, was einem Neugeldwachstum von 2,9 Prozent entspricht. Im Vorjahr waren es Zuflüsse von 9 Milliarden gewesen. Vor allem Kunden aus Europa einschließlich der Schweiz hätten Julius Bär ihre Vermögen anvertraut, heißt es. Per Ende Oktober hatte Julius Bär allerdings noch ein annualisiertes Neugeldwachstum von drei Prozent vermeldet.

Mit den vorgelegten Zahlen bleibt Julius Bär deutlich unter den Erwartungen am Markt. Zwar war die Spannbreite der Schätzungen wegen der Unsicherheit um die Rückstellungen hoch. Eine komplette Abschreibung der Signa-Kredite hatte allerdings kaum ein Analyst erwartet. Die Dividende wurde dagegen unverändert erwartet.

Vermögensverwalter Julius Bär baut 250 Stellen ab

Die von der Pleite der österreichischen Immobiliengruppe Signa in Mitleidenschaft gezogene Bank Julius Bär will im laufenden Jahr 250 Stellen streichen.

Der Abbau erfolge weltweit und sei Teil eines bereits früher angekündigten Sparprogramms, sagte ein Sprecher des Schweizer Instituts am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht des Finanzportals "Inside Paradeplatz". Mit den Einsparungen sollen unter anderem Investitionen in die Informatik finanziert werden, so der Sprecher. Ende 2023 kam Bär auf 7425 Vollzeitstellen.

Im SIX-Handel steigt die Julius Bär-Aktie zeitweise 7,23 Prozent auf 50,72 Franken.

ZÜRICH (dpa-AFX) / (Reuters)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Julius Bär

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Julius Bär

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: FABRICE COFFRINI/AFP/GettyImages, l i g h t p o e t / Shutterstock.com

Nachrichten zu Julius Bär

Analysen zu Julius Bär

DatumRatingAnalyst
01.07.2013Julius Bär kaufenUBS AG
13.06.2013Julius Bär haltenJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
31.05.2013Julius Bär kaufenUBS AG
30.05.2013Julius Bär kaufenCredit Suisse Group
28.05.2013Julius Bär haltenMorgan Stanley
DatumRatingAnalyst
01.07.2013Julius Bär kaufenUBS AG
31.05.2013Julius Bär kaufenUBS AG
30.05.2013Julius Bär kaufenCredit Suisse Group
04.02.2013Julius Bär kaufenS&P Equity Research
14.11.2012Julius Bär buySarasin Research
DatumRatingAnalyst
13.06.2013Julius Bär haltenJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
28.05.2013Julius Bär haltenMorgan Stanley
20.03.2013Julius Bär haltenHSBC
18.10.2012Julius Bär equal-weightMorgan Stanley
17.08.2012Julius Bär neutralCitigroup Corp.
DatumRatingAnalyst
05.02.2013Julius Bär verkaufenKepler Equities, Inc.
04.02.2013Julius Bär verkaufenVontobel Research
04.12.2012Julius Bär reduceVontobel Research
14.11.2012Julius Bär reduceVontobel Research
12.11.2012Julius Bär reduceVontobel Research

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Julius Bär nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"