DIW: Deutsche Wirtschaft bricht dieses Jahr um 9,4 Prozent ein
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erwartet in diesem Jahr einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um voraussichtlich 9,4 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr.
Nächstes Jahr soll die deutsche Wirtschaft dann aus heutiger Sicht um 3,0 Prozent wachsen. Das geht aus der neuesten Konjunkturprognose des Instituts hervor, die DIW-Präsident Marcel Fratzscher und -Konjunkturchef Claus Michelsen bei einer Video-Pressekonferenz vorstellten.
Bei voller Umsetzung des Konjunkturpakets sagten die Forscher günstigere Werte voraus. Dann sinke das BIP 2020 um 8,1 Prozent und steige 2021 um 4,3 Prozent, sagte Michelsen. Fratzscher forderte allerdings noch mehr langfristige Investitionen. Das DIW macht hierfür laut Michelsen einen Vorschlag im Volumen von 190 Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre.
Die Ökonomen nahmen in ihrer Prognose an, "dass wir keine zweite große Infektionswelle sehen werden", erklärte der DIW-Konjunkturchef. "Wir gehen von einer Normalisierung der gesellschaftlichen Aktivitäten im kommenden Jahr aus." Im zweiten Quartal werde das BIP "deutlich über 10 Prozent" sinken, erklärte der Konjunkturchef. Die wirtschaftliche Erholung werde "sehr, sehr schleppend" verlaufen. "Aus unserer Sicht ist das wahrscheinlichste Szenario ein U-förmiger Verlauf." Auch Ende 2021 werde noch nicht wieder das Wohlstandsniveau von vor der Krise erreicht.
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)
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