ZEW-Index sinkt im April unerwartet - Lagebeurteilung steigt
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im April entgegen den Erwartungen eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage besser als prognostiziert ausfiel.
Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen sank auf 4,1 (März: 13,0) Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg auf 15,0 Punkte gerechnet. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage legte auf minus 32,5 (minus 46,5) Punkte zu. Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf minus 39,5 Punkte erwartet.
Die Konjunkturerwartungen werden aus Sicht von ZEW-Präsident Achim Wambach von mehreren Faktoren negativ beeinflusst. "Zum einen erwarten die Expertinnen und Experten eine vorsichtigere Kreditvergabepraxis der Banken, zum anderen belasten die immer noch hohen Inflationsraten und die international restriktive Geldpolitik", schrieb Wambach in der Veröffentlichung.
Positiv sei, dass die Gefahr einer akuten Krise auf den internationalen Finanzmärkten nicht mehr gesehen werde: "Die Ertragsaussichten für Banken und Versicherungsunternehmen haben sich gegenüber dem Vormonat verbessert und liegen wieder deutlich im positiven Bereich", erklärte Wambach.
Die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone trübten sich gleichfalls ein. Der entsprechende Index sank auf 6,4 (10,0) Punkte. Der Lageindikator erhöhte sich hingegen auf minus 30,2 (minus 44,6) Punkte.
MANNHEIM (Dow Jones)
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Bildquellen: ZEW