thyssenkrupp-Aktie tiefer: Beschäftigte von thyssenkrupp-Stahlsparte versammeln sich aus Protest
Tausende Beschäftigte der thyssenkrupp-Stahlsparte wollen am Dienstag in Duisburg gegen das Vorgehen des Managements beim Deal mit dem neuen Miteigentümer EPCG demonstrieren.
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Bei einer Protestkundgebung wollen sie ihren Unmut über den Konzernvorstand zum Ausdruck bringen. Sie werfen dem Management vor, die Arbeitnehmervertreter im Vorfeld unzureichend über den jüngst beschlossenen Verkauf eines Stahlsparten-Anteils informiert zu haben. thyssenkrupp weist die Vorwürfe zurück.
Zur Teilnahme aufgerufen haben der Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall. Die Kundgebung findet vor der Stahl-Hauptverwaltung statt. Erwartet werden mehr als 10 000 Teilnehmende. Laut Betriebsrat wollen auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) sowie Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zu den Beschäftigten sprechen. Bas hat ihren Bundestagswahlkreis in Duisburg.
Wüst fordert von thyssenkrupp-Vorstand Einbindung der Arbeitnehmer
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat vom thyssenkrupp-Vorstand eine Einbindung der Arbeitnehmer bei der Zukunftsstrategie für die Stahlsparte gefordert. "Ich erwarte, dass die Unternehmensführung einen Zukunftsplan aufstellt, der sich an der erfolgreichen Tradition unseres Landes orientiert: Einbindung der Mitbestimmung, enges Miteinander zwischen den Sozialpartnern", sagte Wüst der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Dienstag).
Am Freitag hatte thyssenkrupp mitgeteilt, dass die Stahlsparte ein Energieunternehmen als 20-Prozent-Miteigentümer bekommt: die Holding EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Arbeitnehmervertreter kritisieren, dass sie erst kurz vor Veröffentlichung davon erfahren hätten. An diesem Dienstag wollen Tausende Beschäftigte der thyssenkrupp-Stahlsparte in Duisburg gegen das Vorgehen des Managements demonstrieren.
Wüst sagte: "Stahl wird weltweit gebraucht - und Stahl hat auch in Nordrhein-Westfalen eine Zukunft." Diese Zukunft könne vor allem gelingen, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Weg gemeinsam gingen. "Ich gehe davon aus, dass die Führung von thyssenkrupp das bei den anstehenden Aufgaben berücksichtigt. Dies ist unser klarer Anspruch."
Laumann zu thyssenkrupp: Sozialpartnerschaft 'nicht mit Füßen' treten
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat das Management des Industriekonzerns thyssenkrupp aufgefordert, die Sozialpartnerschaft zu achten. "Es gibt wenige Unternehmen in Deutschland, die so stark mitbestimmt sind wie thyssenkrupp und bei denen die Sozialpartnerschaft eine so große Tradition hat", erklärte Laumann am Dienstag vor einer Protestkundgebung von thyssenkrupp-Stahlarbeitern in Duisburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Diese Tradition habe das Unternehmen stark gemacht und durch Krisen getragen. "Ich erwarte, dass sich die Unternehmensführung ihrer Verantwortung bewusst ist, die sie für unser Land und die Menschen im Ruhrgebiet trägt. Und dass sie die sozialpartnerschaftliche Tradition nicht mit Füßen tritt, sondern die Belegschaft miteinbezieht, damit klar ist: Hier in Duisburg geht es weiter mit einer Strategie zur Zukunft des nordrhein-westfälischen Stahls." Die Landesregierung stehe an der Seite der Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter und kämpfe mit ihnen für die Zukunft des Stahls in Nordrhein-Westfalen, versprach er. Laumann will am Vormittag auch bei der Kundgebung zu den Beschäftigten sprechen.
Die Landesregierung habe thyssenkrupp zusammen mit dem Bund eine Förderung von rund zwei Milliarden Euro zukommen lassen, erklärte Laumann weiter. Die bis zu 700 Millionen Euro von NRW seien die größte Einzelförderung in der Geschichte des Bundeslandes. "Das haben wir getan, um die Transformation in der Stahlindustrie zu unterstützen und den Stahl grün und zukunftssicher zu machen." Man habe das Geld auch deshalb in die Hand genommen, "damit die Beschäftigten in der Stahlindustrie, den Zulieferindustrien und weiterverarbeitenden Betrieben hier eine Zukunft haben und nicht, um Konten von Investoren zu füllen", so Laumann weiter.
Duisburg sei das Herz der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie. Von dort gehe Stahl in alle Welt und das müsse auch in Zukunft so bleiben. "Nur mit einer starken Stahlindustrie kann Nordrhein-Westfalen das wichtige Industrieland bleiben, das es ist", sagte Laumann.
Bei der Demonstration wollen die Beschäftigten gegen das Vorgehen des Managements beim Deal mit dem neuen Miteigentümer EPCG demonstrieren. Sie werfen dem Management vor, die Arbeitnehmervertreter im Vorfeld unzureichend über den jüngst beschlossenen Verkauf eines Stahlsparten-Anteils informiert zu haben. thyssenkrupp weist die Vorwürfe zurück. Neben Laumann wollen auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) zu den Beschäftigten sprechen.
Neuer Finanzchef von thyssenkrupp kommt Anfang Juni
Der neue Finanzvorstand von thyssenkrupp, Jens Schulte, tritt sein Amt am 1. Juni an. Der Manager, der aktuell noch als Finanzchef beim Mainzer Glasspezialisten Schott tätig ist, war bereits Ende November vom Essener Stahl- und Technologiekonzern als Nachfolger von Klaus Keysberg nominiert worden, der seinen Vertrag nicht verlängern und zum 31. Mai ausscheiden wird. Damals stand der genaue Termin noch nicht fest. Es hieß lediglich, Schulte werde voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres nach Essen wechseln.
thyssenkrupp-Aktien verlieren via XETRA zeitweise 0,23 Prozent auf 4,77 Euro.
/tob/DP/he/sl/zb
DUISBURG / DÜSSELDORF (dpa-AFX)/ (Dow Jones)
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