Koenig und Bauer: Starkes zweites Halbjahr in Aussicht
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Passend zum 40-jährigen Börsenjubiläum konnte Koenig & Bauer nicht nur eine deutliche Ergebnisverbesserung melden, sondern auf Basis eines Rekordauftragsbestands auch ein starkes zweites Halbjahr in Aussicht stellen. Auch für die Perspektiven darüber hinaus zeigt sich das Management auf dem Kapitalmarkttag optimistisch.
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Der Traditionskonzern Koenig & Bauer mit einer über 200-jährigen Historie im Anlagenbau für das Druckgeschäft konnte kürzlich das 40-jährige Börsenjubiläum feiern und hat zu diesem Anlass auch einen Kapitalmarkttag in Frankfurt abgehalten, auf dem die Halbjahreszahlen und ein strategischer Ausblick präsentiert wurden.
Das Umfeld für Unternehmen aus der Druckindustrie ist aktuell nicht einfach, zu einer strukturell rückläufigen Nachfrage in einigen Marktsegmenten gesellen sich auch noch die Unsicherheit und die Kostenbelastungen hinzu, die aus der protektionistischen US-Zollpolitik resultieren.
Koenig & Bauer ist aber mit einem breiten Produkt- und Leistungsportfolio sowie als Weltmarktführer im wachstumsstarken Verpackungsdruck sowie im Banknotendruck gut aufgestellt, arbeitet mit potenzialträchtigen Wachstumsinitiativen an der einer nachhaltigen Steigerung der Erlösdynamik und mit dem „Spotlight“-Programm zudem an einer Verbesserung der Profitabilität.
Nach einem schwierigen Jahr 2024 mit einem Umsatzrückgang um 4 Prozent auf 1,27 Mrd. Euro und einem Rückgang des um Sondereffekte bereinigten operativen EBIT von 29,9 auf 25,8 Mio. Euro zeigen sich jetzt erste Erfolge der Strategie.
So konnte im ersten Halbjahr 2025 nicht nur der Umsatz um 3,5 Prozent auf 550,4 Mio. Euro gesteigert werden, sondern es wurde auch der Verlust beim bereinigten operativen EBIT von -24,9 auf -9,6 Mio. Euro eingedämmt. Ein Wermutstropfen war allerdings die deutliche Verschlechterung des Free Cashflow, der wegen des expansionsbedingten Working-Capital-Aufbaus, dem im Vorjahr ein kräftiger Abbau gegenübergestanden hatte, von -27,7 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2024 auf -83,7 Mio. Euro gesunken ist.
Hier spielen aber auch saisonale Effekte eine Rolle, das zweite Halbjahr wird voraussichtlich deutlich besser und der Wert für Gesamtjahr soll daher positiv ausfallen. Generell rechnet das Management auf Basis eines Rekordauftragsbestands von rund 1,1 Mrd. Euro (+7,4 Prozent zum Vorjahr) mit einer starken Entwicklung im zweiten Halbjahr und hat daher die Jahresprognose trotz gewisser Risiken, die aus dem geopolitischen Umfeld resultieren, bekräftigt. Erwartet wird weiterhin ein leicht erhöhter Jahresumsatz von rund 1,3 Mrd. Euro und ein bereinigtes operatives EBIT zwischen 35 und 50 Mio. Euro. Im nächsten Jahr soll es dann einen weiteren substanziellen Fortschritt in Richtung des Mittelfristziels geben, das einen Umsatz von ca. 1,5 Mrd. Euro und eine bereinigte operative EBIT-Marge von 5 bis 6 Prozent vorsieht.
Auch darüber hinaus strebt das Unternehmen nachhaltige Zuwächse und Profitabilitätsverbesserungen an und treibt dafür mehrere strategische Wachstumsinitiativen voran. So wird für die VW-Tochter PowerCo aktuell eine innovative Lösung für die lösungsmittelfreie Pulverbeschichtung von Anoden und Kathoden in der Batterieproduktion umgesetzt, außerdem befinden sich eine Digitalplattform für die Druckindustrie sowie eine innovative Lösung für den Schutz von Produkten mit nicht kopierbaren Sicherheitsmerkmalen im Markt-Roll-out. Zugleich wird das Portfolio aber auch weiter fokussiert, aktuell steht noch der Bereich Coding, der relativ geringe Synergien zum übrigen Geschäft hat, auf dem Prüfstand.
Insgesamt gibt Koenig & Bauer ein gutes Bild ab. Setzt sich der positive Geschäftstrend fort - und dafür sehen wir gute Chancen -, könnte das KGV im nächsten Jahr nach unserer Kalkulation auf einen Wert von 7 bis 8 sinken, was der Aktie aus unserer Sicht ein erhebliches Aufwärtspotenzial eröffnet, bis hin zu Kursen jenseits von 20 Euro.