Keine Sorge um Rezession

JPMorgan überzeugt: So geht es an den Aktienmärkten jetzt weiter

22.01.19 22:34 Uhr

JPMorgan überzeugt: So geht es an den Aktienmärkten jetzt weiter | finanzen.net

Nach volatilen Monaten scheint der Aktienmarkt 2019 wieder zurück in die Erfolgsspur gekommen zu sein. Doch die Anleger bleiben nervös, Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung haben die Märkte weiter fest im Griff.

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Noch ist die Weltkonjunktur in verhältnismäßig robuster Verfassung, doch geopolitische und wirtschaftliche Faktoren könnten die Weltwirtschaft 2019 empfindlich schwächen. Inbesondere der anhaltende Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, den USA und China, treibt viele Anleger um. Doch auch die Sorge um eine drohende Rezession in den USA ist weiter fest in den Köpfen verankert - und sorgt für anhaltende Verunsicherung an den Märkten.

2019 wird ein Rally-Jahr

Dabei gibt es dafür keinen Anlass, glaubt Marktexperte Marko Kolanovic von JPMorgan. Gegenüber CNBC erklärte er: "Trotz einiger schwächerer Konjunkturdaten dürfte der Aktienmarkt weiter nach oben driften". Der Top-Stratege der Investmentbank geht aber nicht davon aus, dass die Börsen den geraden Weg nach oben nehmen werden: Es werde zu höherer Volatilität kommen, zeigte er sich überzeugt.

Ambitioniertes Kursziel

Angesichts der positiven Erwartungen hat die Bank für den S&P 500 ein Preisziel von 3.000 Punkten bis Jahresende ausgegeben. Damit hätte der Index noch rund 15 Prozent Luft nach oben. Dabei dürfte sich seiner Ansicht nach auch die Wirtschaftslage in den USA als stützend erweisen: "Wir glauben nicht, dass die USA in eine Rezession gehen werden", so der Experte. "Wir haben eine Verlangsamung, aber wir gehen nicht von einem Wachstum von 3,5 Prozent zu einem Negativwert über", zeigt er sich überzeugt. Man werde wohl irgendwo bei 2 Prozent landen, was tatsächlich für einen Anstieg der Unternehmensgewinne sorgen könne.

Lösung der Hauptprobleme im ersten Quartal

Die Hauptsorge vieler Anleger, der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China, ist für Kolanovic ebenfalls kein Anlass zur Panik. Er gehe davon aus, dass der Streit im ersten Quartal 2019 beigelegt wird. Auch der Shutdown der US-Regierung, ausgelöst durch das Ringen um eine Milliardenfinanzierung für Donald Trumps Wahlkampfversprechen, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, werde im ersten Jahresviertel gelöst werden. Zudem dürfte auch die US-Notenbank mit ihrer Politik der stabilen Zinsen in diesem Jahr eine Stütze für den Aktienmarkt sein, glaubt Kolanovic.

Fehlprognose verteidigt

Erst kürzlich hatte Kolanovic eingeräumt, sich mit seiner Einschätzung der Kursentwicklung an den Börsen zum Jahresende 2018 geirrt zu haben. Es sei sein Fehler gewesen, dass er den Kunden mitgeteilt habe, sie könnten zum Jahresende eine Rally erwarten. Stattdessen hatten US-Aktien den schlimmsten Dezember seit der Weltwirtschaftskrise erlebt. Der Kurssturz sei auf die Auflösung von Publikumsfonds zurückzuführen gewesen, verteidigt sich der JPMorgan-Experte. "Der Einzelhandel hat in einem Umfeld den Stecker gezogen, in dem es keine Liquidität gab", so Kolanovic.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: albund / Shutterstock.com, DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

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