Italiens Referendum bietet Kaufgelegenheiten
Der anstehende Volksentscheid in Italien droht das Land ins Chaos zu stürzen und zu einer schweren Belastung für die Eurozone zu werden. Dennoch begeben sich am Aktienmarkt auch viele Käufer in die Startlöcher.
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Am 4. Dezember sind die Italiener aufgerufen, über eine Reform ihrer Verfassung abzustimmen, welche die Zentralregierung stärken soll. Da Ministerpräsident Matteo Renzi jedoch für den Fall eines Scheiterns seinen Rücktritt angekündigt hat, hat das Referendum inzwischen mehr den Charakter einer Vertrauensfrage für seine Regierung. "Ein Rückzug Renzis stürzt Italien wieder ins politische Chaos", zitiert "ARD Börse" den Volkswirt der National-Bank, Dirk Gojny.
Verschärft wird die Lage noch durch die angeschlagenen italienischen Banken, die unter einem Haufen fauler Kredite ächzen. Wie die "Financial Times" berichtete, droht bei einem "Nein" der Italiener bis zu acht Banken der Zusammenbruch. Verständlich, dass die Finanzmärkte auf eine Annahme des Referendums hoffen. Doch wie das Brexit-Votum und der Wahlsieg Donald Trumps gezeigt haben, nehmen die Bürger darauf keine Rücksicht.
Kolossale Short-Positionen
Nach den Schocks der letzten Monate rüsten sich offenbar viele Investoren für chaotische Zustände in Italien. So verwies etwa Raffaele Jerusalmi, Chef der Mailänder Börse auf "kolossale Short-Positionen aus den USA und anderen Staaten, in denen große Anleger beheimatet sind." Vor diesem Hintergrund glauben mehrere Experten, dass selbst ein "No"-Votum die Märkte nicht zu stark belasten sollte.
Krise bietet Anlegern auch Kaufgelegenheiten
Viele Experten raten zur Besonnenheit und verweisen darauf, dass ein Scheitern das Referendums und die daraus resultierenden Kurskapriolen auch Einstiegschancen eröffnen. Einer von ihnen ist Umberto Borghesi vom britischen Vermögensverwalter Albemarle: "Man kann Krisen nicht entgehen, sie aber zum eigenen Vorteil nutzen". Und weiter: "Die Stimmung wird ein, zwei oder drei Monate umschlagen. Ein Sieg des "No"-Lagers ist aber keine Katastrophe."
Selbst die angeschlagenen italienischen Bankenwerte, die unter einem Haufen fauler Kredite ächzen, bereiten zahlreichen Experten kein Kopfzerbrechen. So hat etwa der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock bestätigt, dass er italienische und europäische Bank-Aktien gekauft hat.
Auch Gilles Guibout, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters AXA Investment Managers hält mit seinem Italien-Fonds an Finanzwerten fest. Er glaubt, dass den italienischen Banken längerfristig keine andere Möglichkeit bleibt, als zu fusionieren und ihre Ertragskraft zu steigern. "Wir treffen unsere Investitionsentscheidungen mit Blick auf die Entwicklung der kommenden drei Jahre, nicht der kommenden drei Wochen", so der Anlagestratege.
Wenig nervös ist auch Andreas Thomae von der DekaBank. Er verweist auf die Kurseinbrüche, die italienische Banken seit Jahresbeginn bereits verbuchen mussten und glaubt deshalb nicht, dass bei einem "No" am Sonntag noch weitere starke Kursverluste folgen werden. "Wenn Matteo Renzi nicht zurücktritt, könnte es sogar eine Erleichterungsrally geben", so der Fondsmanager. Und bei einer Annahme von Renzis Reformpaket seien sogar Kursgewinne von bis zu 10 Prozent drin.
Redaktion finanzen.net
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16.06.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG | |
15.04.2016 | BlackRock Buy | Deutsche Bank AG |
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18.05.2012 | BlackRock neutral | UBS AG | |
26.03.2009 | BlackRock neutral | Credit Suisse Group | |
25.02.2009 | BlackRock neutral | Credit Suisse Group |
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