SpaceX-Chef Elon Musk: "Starlink wird nicht an die Börse gehen"
In einer Konferenz äußerte Elon Musk, dass das SpaceX-Programm Starlink nicht an die Börse gehen wird. Der Fokus liege vielmehr darauf, das Projekt funktionsfähig zu machen.
• Elon Musk dementiert IPO-Pläne für Starlink
• Programm soll durch eigene Mittel finanziert werden
• Hohe Ambitionen für die weltweite Austattung mit schnellem Internet
Elon Musk hegt nicht nur große Visionen, er hat auch ziemlich großen Mut. Mit seinem neuesten Projekt Starlink, das im Rahmen seines Unternehmens SpaceX gelauncht wurde, möchte der 48-Jährige in den kommenden Monaten und Jahren bis zu 12.000 Satelliten ins All schicken. Über diese sollen die Menschen auf der Erde mit schnellem und besserem Internet versorgt werden. Ein äußerst teures Unterfangen - das er aus eigenen Mitteln finanzieren möchte.
Starlink-IPO als eigenes Unternehmen?
Damit dementierte der Tesla-Chef Aussagen seiner Mitarbeiterin und SpaceX-COO Gwynne Shotwell. Wie die Nachrichtenseite Bloomberg berichtet, hatte diese erst im Februar an einem Event gegenüber Privatinvestoren verlautet, dass Starlink von SpaceX ausgegliedert werden und an die Börse gehen könnte. Laut Musk denke man aber erst einmal überhaupt nicht daran. Auf der Konferenz Satellite 2020 in Washington, DC, sagte der 48-Jährige am Montag, dass man sich aktuell vielmehr darauf fokussiere, die Satellitenkonstellation voran zu bringen.
SpaceX als bestbewertertetes Startup
Das Projekt erfordert allerdings einiges an Finanzmitteln. Satellitenbau und -start allein beanspruchen bis zu 10 Milliarden US-Dollar. Zudem müssen Benutzer-Endgeräte mit komplexen Antennensystemen gebaut werden, über die das Internet schließlich empfangen und an den Nutzer gebracht werden kann. In der Vergangenheit haben bereits einige Startups versucht, ähnliche Projekte an den Start zu bringen, sind aber aus finanziellen Gründen gescheitert.
Das Projekt soll über Einnahmen von SpaceX finanziert werden. Tatsächlich ist SpaceX mit aktuell 33,3 Milliarden US-Dollar laut dem Forschungsunternehmen CB Insights das drittwertvollste Privatunternehmen der Welt. Die Bewertung könnte sogar auf 36 Milliarden US-Dollar angehoben werden. Man erkennt dies an den Finanzspritzen, die SpaceX im Rahmen von privaten Finanzierungsrunden erhält: Im vergangenen Jahr sammelte SpaceX mehr als eine Milliarde US-Dollar ein. Weitere 500 Millionen werden laut einem Bericht der Nachrichtenseite CNBC in diesem Jahr erwartet. Doch hierzu gab es von Seiten des Unternehmens noch keine offizielle Bestätigung.
Somit hätte das Unternehmen theoretisch genügend Finanzmittel, um das neue Projekt zu lancieren. Allerdings betreibt SpaceX mit Crew Dragon und Starship zwei weitere Programme, die ebenfalls kostspielig sind. Inwieweit es gelingen wird, all diese Projekte unter einen Hut zu bekommen, wird sich zeigen.
2020 erste Starlink-Satelliten in Umlaufbahn
Bis zum Sommer 2020 plant Elon Musk, 500 Starlink-Satelliten ins All zu befördern. Diese würden bereits ausreichen, um eine weltweite Abdeckung mit Internetzugang zu erreichen - dennoch sollen weitere geschickt werden, um mehr Bandbreite für die einzelne Verbindung zu gewährleisten. Mit dem Projekt will der ambitionierte Unternehmer Internet mit einer Latenzzeit von 20 bis 40 Millisekunden anbieten. Die Latenz bezeichnet den Zeitraum, den das Internet beansprucht, abgefragte Informationen auf dem Bildschirm anzuzeigen. Gelingt das Vorhaben, wäre Starlink in Deutschland deutlich vor Mobilfunkbetreibern, die Latenzen zwischen 30 und 50 Millisekunden anbieten, wie die Nachrichtenseite t3n berichtet.
Redaktion finanzen.net
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